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Die Landrichter
von Auerbach
Mit der Verlegung des
Landgerichts von Sulzbach nach Auerbach durch Kaiser Karl IV. im Jahre 1373
(18. August) wurden hier
natürlich auch
Landrichter tätig und ansässig. Zu jedem von ihnen gäbe es viel zu sagen und
zu schreiben; es waren in ihrer Zeit wichtige Persönlichkeiten der Stadt und
weit darüber hinaus.
Die folgende Aufstellung muss sich auf Weniges beschränken, will aber dennoch
einen kleinen Einblick geben in die mittelalterliche Rechtssprechung und in die
geschichtlichen Zusammenhänge - und dazu auch die eine oder andere unbedeutende
menschliche Schwäche der hohen Herrn einfließen lassen.
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Das nebenstehende Siegel aus der Zeit, als
das Landgericht noch in Sulzbach war, gebrauchte der Landrichter weiter,
als er 1373 nach Auerbach umzog. Es zeigt den böhmischen König als
Gerichtsherrn mit der Wenzelskrone. Die Umschrift lautet: "+ S
IUDICII PROVINCIALIS TRANS SILVAM REGNI BOHEMIE" (Siegel des
Landgerichts Böhmen jenseits des Waldes) (2, Seite 312) |
1373
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Wernt von Breitenstein, königlich-böhmischer
Landrichter und Pfleger in Auerbach. Er zog vom bisherigen Amtssitz
Sulzbach an das neu geschaffene Landgericht Auerbach.
Das Wort "pflegen" bedeutete im Mittelalter soviel wie
"verwalten"; ein "Pfleger" war also ein Verwalter. von
Breitenstein war bis 1383 im Amt.
Henricus Schrabanz wird gleichzeitig als "Kastner"
genannt.
Der "Kastner" war der Verwalter des "Kastens", also
des Gebäudes, in welchem die in Naturalien abgelieferten Abgaben wie der
Zehnt lagerten. Das "Kastenamt" war somit praktisch das
mittelalterliche Finanzamt. Es war untergebracht in dem Gebäude im
Schlosshof, das im Volksmund "alte Münze" genannt wird. |
1383 |
Ratzig von Schönanger
Außer dem Namen ist von ihm nichts überliefert |
1386 |
Ulrich Weissenberger, Burgmann zu
Thurndorf
und Landrichter von Auerbach.
Im Oktober des Jahres 1400 endete die Amtszeit von Weissenberger als böhmischer Landrichter,
da König Wenzel abgesetzt, damit die böhmische Herrschaft beendet und
Auerbach pfälzisch wurde. "Als unter Kaiser
Ruprecht die böhmischen
Gebietstheile in Bayern zum Hause Pfalz zurückgebracht wurden, folgte
auch das Landgericht Auerbach der neuen Gebietsherrschaft." (3, VHVO
VI, 1841, Seite 254f) |
1400
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Ludwig von Eppingen, pfälzischer Landrichter von
Auerbach; 1404 war er auch Pfleger der Ämter Holenberg und Auerbach und
Landschreiber in Eschenbach. Unter seiner Amtszeit wurden anno 1404 zwei Diebe in Eschenbach
am Galgen erhängt. |
Ab 1400, dem Jahr der Vertreibung von König
Wenzel und der Einnahme Auerbachs durch
Ruprecht von der Pfalz, führte
der Auerbacher Landrichter dieses Wappen.
Es zeigt im Schild über dem Auerochsen das gevierte pfälzische Wappen. Seine Umschrift: "SIGILLUM
IUDICII PROVINCIALIS IN AURBACH" (Siegel des Landgerichts Auerbach)
(2, Seite 312)
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1405
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Albrecht von Eglofstein, Pfleger und
Landrichter zu Auerbach. Zu ihm kam gleich zu Beginn seiner Amtszeit der
Michelfelder Abt Dyetreich (Dietrich) von Zuderreit (1375-1406) und wollte
die Abschrift einer Urkunde von 1360. Auch der Nachfolger in der Leitung
des Benediktinerklosters Michelfeld, Abt Heinrich III. von Truppach
(1406-36), verlangte eine solche, wie wir heute sagen würden,
"beglaubigte Abschrift" einer alten Urkunde von 1293.
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1410
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Hermann vom
Breitensteyn versah nur kurz das
Landrichteramt zu Auerbach |
1411
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Albrecht von Freudenberg, Pfleger und
Landrichter zu Auerbach. Er sprach dem
Michelfelder Abt Heinrich das Eigentumsrecht über den Hammer
Ziegelmühle, den heutigen Staubershammer, zu. |
1414
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Hans von Eglofstein, Ritter, Pfleger und
Landrichter in Auerbach. Er erteilte z.B. 1426 einem Paulus Voigt die
Versicherung, dass sein von Linhard Watzmannstorffer in Alpretzhof (wohl
Albertshof im Landgericht Sulzbach) zusammen mit der der Wiesmad gekaufter
Weiher nun sein Eigentum sei.
Die Vorlage von Kaufurkunden und Bestätigung derselben durch das
Landgericht war damals eine oft getroffene Sicherheitsmaßnahme, denn ein
Grundbuch im heutigen Sinn gab es noch nicht.
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1428
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Hans von Parsberg; in seiner Amtszeit kamen
anno 1430 die Hussiten
ins Land, plünderten die Stadt Auerbach im Februar dieses Jahres und
brannten sie weitgehend nieder. In der Schlacht bei Hiltersried
1434 wurden sie besiegt.
Hans von Parsberg war 1443-1447 Statthalter
(Verweser) für
Christoph III. von Dänemark, Schweden und Norwegen im Teilherzogtum
Pfalz-Neumarkt/Neunburg. Sein Nachfolger als Landrichter von Auerbach
und Verwandter (s. nächste Zeile) arbeitete ihm dabei zu,
Christoph war ein Sohn von
Pfalzgraf Johann (1383-1443) von Neumarkt, dem Begründer der
wittelsbachischen Linie
Pfalz-Neumarkt.
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1434
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Martin von Wildenstein, "goldener
Ritter" genannt; er arbeitete 1444-48 mit dem letztgenannten Statthalter des dänischen
usw. Königs
Christoph in der Oberpfalz zusammen.
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1438 |
Ritter Hans von Eglofstein, Landrichter zu
Auerbach.
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Die Eglof(f)stein
tauchen immer wieder als Landrichter in Auerbach auf; ihr Stammsitz
existiert heute noch. In ihrem Wappen haben die Egloffstein seit fast 700
Jahren einen schwarzen Bärenkopf, den natürlich auch die Auerbacher
Landrichter aus diesem Geschlecht führten. |
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1440
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Ritter Hartung von Eglofstein, Landrichter
zu Auerbach.
Mehr über die Egloffstein findet man auch bei Gunzendorf,
denn dort waren diese 1680 bis 1808 Hofmarksherrn.
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1458
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Ritter Hans Heinrich von Künsperg (oder
Kindsperg), Landrichter zu Auerbach. Von ihm ist u.a. ein
Contumacial-Urteil von 1463 erhalten "auf das Gut und Erb, genannt
die Harlach". (Horlach, heute zur Stadt Pegnitz gehörig)
Die Künsberg saßen auch lange Jahre in
Gunzendorf, das seit 1978 Ortsteil von Auerbach ist.
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1465
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Landgraf Ludwig von
Leuchtenberg fungiert
als Landrichter zu Auerbach. "anno 1468 an des Evangelisten Matthäus
Tag war der Landesfürst Pfalzgraf Otto I. in Aurbach."
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1476
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Veit von Schaumberg, Landrichter von
Auerbach. Er wird auf Anordnung des Herzogs Otto zeitweilig von Alexander
von Wildenstein zu Thurndorf vertreten, z.B. bei einem Richterspruch 1476
in der Sache Hanns Zudenreuter von Zudenreut (heute Zogenreuth)
gegen Ulrich Stromer wegen des Hammers Fischstein.
Ulrich Str. war wohl ein Vetter
des Urgoßvaters von Dr. Heinrich Stromer, dem
Begründer von "Auerbachs Keller" in Leipzig.
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1480
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Dietz Marschalk zu der Schnay von und zu Rabeneck, Landrichter und Pfleger zu Auerbach. Unter ihm wurde "i.J.
1485 eine Streitsache über eine Wasserleitung anhängig, welche sowohl
wegen des damaligen Gerichtsverfahrens als auch wegen des
Rechtsgrundsatzes besonders bemerkenswert seyn dürfte. Hans Zudenreuter
zu Zudenreut klagte gegen die ganze Gemeinde zu Altenzirkendorf
... aus dem Grunde, weil ihm das Wasser aus einem in jenem Dorfe
entspringenen Wasserflusse entzogen würde, dessen seine Altvorderen
und er selbst zu seiner Erbmühle aus dem rechten Erbflusse ohne alle
Irrung sich gebraucht hätten". (3, VHVO VI, 1841,
Seite 267) |
1492
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Ritter Balthasar von Seckendorff, Nold genannt, Landrichter zu Auerbach.
Er bzw. sein Sohn Friedrich Joachim baute Ende des 15.
Jahrhunderts die Burg Weisendorf
wieder auf.
(rechts das Wappen derer von Seckendorff)
Getreu seinem Amtseid stand Balthasar schon vor Ausbruch des eigentlichen Landshuter
Erbfolgekriegs
auf Pfälzisch-Landshuter Seite. Die Gegenpartei unter Führung von König
Maximilian
I. wurde u.a. von der Reichsstadt Nürnberg mit einem Söldnerheer
unterstützt, das schon ein Jahr vor Kriegsausbruch die Stadt Velden
besetzte.
Seckendorff war, "wie alle Landrichter, ein rauher Kriegsmann, der
1504 im Landshuter Erbfolgekrieg 32 Höfe und Dörfer der Stadt Nürnberg niederbrennen ließ und mit
seiner Auerbacher Landwehr auch die Stadt Velden
einnahm." (1, Seite
91) Ritter von Seckendorff ließ in Velden "11
Bürger erwürgen; den Bürgermeister Lorenz Gebel entleibte er mit
eigener Hand. 22 Bürger wurden als Gefangene nach Auerbach geführt. Dann
wurde das Städtchen zur Plünderung freigegeben und angezündet. Nur die
Kirche und der Pfarrhof blieben unversehrt". (4, Seite 61 f) |
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1509
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Weiprecht von Künsberg,
Landrichter in Auerbach |
1511
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Christoph von Stein, Landrichter
zu Auerbach
Er soll anno 1518 in einem Anfall von Jähzorn seinen Amtsschreiber Paul
Leibenecker erstochen haben.
In die Amtszeit des Landrichters
von Stein fällt mit dem Thesenanschlag
vom 31.10.1517 der Beginn der Reformation.
Dr. Heinrich Stromer aus Auerbach wurde ein
früher und eifriger Anhänger der neuen Lehre und brachte dieses
Gedankengut vielleicht auch in seine Vaterstadt. |
1522
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Adam von Freudenberg, Landrichter
zu Auerbach
Der 1524 ausgebrochene Bauernkrieg
berührte auch das Landgericht Auerbach mit seinen Orten und brachte
Schrecken und Not über die Menschen. |
1533
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Ludwig von Eyb zu Thurndorf,
Landrichter in Auerbach
Am Ostersamstag 1533 (12. April) war der Bauer Pankraz Gebhardt aus
Holenberg auf dem Heimweg von Pegnitz mit dem Bauern Kunz Haberberger von
Kosbrunn in Streit geraten und hatte diesem eine Hacke an den Kopf
geworden; Haberberger starb am nächsten Tag an den Folgen. Das Problem
war, dass die Tat im Pegnitzer Gerichtssprengel geschehen war, der Täter
aber im Auerbacher Landgericht wohnte. Der Pegnitzer Amtmann fiel deshalb
kurzerhand mit mehreren Bewaffneten in Holenberg ein und nahm den Gebhardt
gefangen. Landrichter von Eyb protestierte vergeblich gegen diesen
Übergriff und ließ nun seinerseits am 7. Juni den Pegnitzer Bader Hans
Schlegel mitsamt zwei Pferden auf offener Straße gefangen nehmen. Dies
veranlasste den Pegnitzer Amtmann, am nächsten Tag mehrere Auerbacher
Bauern und deren Pferde einsperren zu lassen. Schließlich verständigte
man sich, ließ die beiderseitigen Geiseln frei und sprach über den
Delinquenten in Pegnitz das Urteil. |
1543
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Wolf von Krelzhaim (Crailsheim);
er war zunächst nur für das Landgericht Auerbach zuständig. 1544 starb
Kurfürst Ludwig
V., ein Katholik. Sein Bruder und Nachfolger, Kurfürst Friedrich
II. dagegen begünstigte das Luthertum in seinem Herrschaftsgebiet.
Friedrich ernannte den Wolf von Krelzhaim zusätzlich auch zum
Landrichter von Eschenbach. Christoph von Gich war dessen Vertreter
im Abwesenheitsfall. |
1546 |
Georg Sebastian von Crailsheim,
Landrichter in Auerbach |
1552 |
Sebastian von Erlbeck zu
Rosenberg, Landrichter zu Auerbach |
1554 |
Ritter Wolf von Rabenstein,
Landrichter zu Auerbach
Kurfürst Friedrich II. starb 1556, sein
Nachfolger wurde Ottheinrich
(rechts), "ein
feuriger Lutheraner", wie Zeitgenossen berichten. Er führte gleich
im 1. Jahr seiner Regentschaft
die kurpfälzische Kirchenordnung ein, die außer der Unterbindung noch
bestehender katholischer Traditionen die vielen Sonderentwicklungen der
Reformation vereinheitlichen sollte. Zugleich hob er die Klöster in
seinem Land auf, darunter auch Michelfeld,
Speinshart
und Weißenohe.
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1560
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Christoph Jakob von Plassenburg, Landrichter
zu Auerbach
Der neue Kurfürst Friedrich III. wollte unbedingt den
Calvinismus in
seinem Land und damit auch in Auerbach einführen. Dessen Bewohner wehrten
sich entschieden dagegen, und auch die kurfürstlichen Beamten zeigten
keine große Begeisterung für die Lehre des Johannes Calvin
und die Bilderstürmerei. |
1566
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Alexander von Pflug zu Thurndorf, Landrichter
in Auerbach
Auch er tritt nur sehr gemäßigt für die Einführung des Calvinismus
ein. |
1573
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Soldan von Wirsberg
auf Waldthurn, Landrichter zu Auerbach; bei Abwesenheit vertrat ihn der
Forstmeister Martin Froberger.
Er kam den kurfürstlichen Anordnungen zu Durchsetzung des Calvinismus,
zur "Ausrottung allen Götzenwerks und des Papsttums" nur ganz
zögerlich nach und musste sich dafür vor der Regierung verantworten. Zu
seiner Verteidigung brachte er 1574 vor, dass er sich in geistlichen
Sachen ganz und gar nicht auskenne und sich aus den Religionssachen
heraushalten wolle. Wenn man ihn aber für einen Feldzug brauche mit sechs
oder mehr Pferden, dann sei er mit Büchsen und Harnisch in seiner
Rüstkammer wohl "ausstaffiert". Er wolle sich auch gern mit
"Leib und Gut" für seinen Fürsten einsetzen. "Das ist
meine Theologia!", soll er dem Kurfürsten gesagt haben.
Nach dem Tod von Friedrich III. 1576 wurde dessen Sohn Ludwig
neuer Kurfürst. Er hob die Calvinisierung auf und ließ die Bevölkerung
wieder lutherisch
werden. |
1582
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Wolf Wilhelm von Wildenstein von und zum
Wildenstein, Landrichter zu Auerbach
1583 starb Kurfürst Ludwig VI. von der Pfalz. Sein Sohn Friedrich
IV. folgte ihm als Landesherr und wollte den Menschen wiederum den
Calvinismus aufzwingen. |
1587
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Georg von Ruestorf (Rusdorf), Landrichter in
Auerbach
Wegen der Zwangseinführung des Calvinismus brachen in der ganzen
Oberpfalz heftige Unruhen aus, besonders in Neumarkt, Amberg, Hirschau und
Hahnbach. In Tirschenreuth wurde deshalb der kurfürstliche Hauptmann
Valentin Windsheim erschlagen und in Nabburg der Beamte Breitschedl in
bestialischer Weise ermordet. In Auerbach kämpfte die Bürgerschaft unter
Führung des gelehrten und hochangesehenen Stadtschreibers Paulus Negelein
leidenschaftlich für die Beibehaltung des lutherischen Bekenntnisses.
Negelein schimpfte den Landrichter "einen ledigen, losen Gesellen, der
seinem Ambte viel Abbruch thut". Ruestorf wurde 1594 nach Murach
versetzt. Sein Sohn Johann
Joachim wurde ein berühmter Diplomat |
1594
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Claus Heinrich von Eberbach,
kurfürstlicher Rat und Landrichter zu Auerbach
Er war ein nichtadliger "Emporkömmling" aus Thüringen, der
durch seine Vermählung mit der Witwe des letzten Herren von Handschuhsheim,
eines ebenfalls Niederadligen, Zugang in den Kreis der kurpfälzischen
Ritterschaft erlangte. Da sein Bruder als Oberkanzler am
kurfürstlichen Hof zu Heidelberg
sehr einflussreich war, wurde auch er öfter für diplomatische Geschäfte
eingesetzt. 1598 vertrat er sogar den abwesenden kurfürstlichen
Statthalter in Amberg. Um diese Zeit wurde Landrichter Eberbach auch
Oberjägermeister der Oberpfalz und damit deren höchster Forstamtsmann.
Als solcher soll er den Hof in Sackdilling
gegründet haben. Kurfürst Friedrich VI. kam mindestens zweimal nach
Auerbach, sein Statthalter in Amberg Fürst Christian zu Anhalt noch
öfter. Bei einem kurfürstlichen Besuch anno 1596 wurde die
Tropfsteinhöhle bei Krottensee näher
in Augenschein genommen. |
1607
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Burkhard von Erlbach, Landrichter zu Auerbach
Als Kurfürst Friedrich VI. 1608 in Anhausen Führer der protestantischen Union
wurde, stellte er seine Calvinisierungspläne zurück und die religiösen
Streitigkeiten und vor allem Zwänge traten in den
Hintergrund. |
1611
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Friedrich von Thun, Landrichter zu Auerbach
Er war vorher Pfleger auf Veldenstein
und Calvinist.
In seiner Amtszeit war die kurfürstliche Regierung vom August 1613 bis
zum Frühjahr 1614 nach Auerbach übergesiedelt, weil in Amberg die Pest
ausgebrochen sein soll. |
1614
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Balthasar Jakob von Schlammersdorf
auf Hopfenohe, Landrichter und Gouverneur zu
Auerbach
Er ist sicher eine der schillerndsten Personen im Auerbacher
Landrichteramt. So nahm er unter Kurfürst Friedrich
V. (1610-1621) von der Pfalz und nachmaligem „Winterkönig“
an der Schlacht am „Weißen
Berg“ kurz vor Prag am 8. November 1620 teil. Als Maximilian
I., Herzog von Bayern (1597-1651), im Jahre 1621 die "Obere
Pfalz", d.h. einen Teil der heutigen Oberpfalz
bekam, ließ er über den Schlammerstorfer die Acht erklären.
Dieser trat 1626 als dänischer Oberst in der Schlacht
bei Lutter auf, 1627 als Straßenräuber bei Burgtann, 1629 als
schwedischer Agent in Nördlingen, dann als Oberhauptmann in Neustadt an
der Aisch, wieder als Straßenräuber zwischen Nürnberg und Neumarkt und
1632 schließlich als Generalmajor der Stadt Nürnberg.
Mit dem Schwedenkönig
Gustav
II. Adolf zog Schlammerstorf über Landshut und Augsburg nach München. |
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Er rühmte sich gern seiner Kriegsheldentaten und unterschrieb stolz:
„Balthasar Jakob von Schlammerstorf auf Hopfenohe, der Krone Schwedens
und der Stadt Nürnberg wohlbestallter Generalmajor“. (rechts
das Familienwappen derer von Schlammersdorf)
In seinem Landrichteramt in Auerbach ließ sich der "Weltenbummler"
wegen häufiger Abwesenheit öfter vertreten.
Der 30-jährige
Krieg war seit 1618 voll im Gange und ließ natürlich auch die Obere
Pfalz und Auerbach nicht unverschont: die Bayern unter ihrem
Oberstleutnant von Erff hatten am 10. Oktober 1621 Auerbach eingenommen
und die ganze Stadt geplündert. |
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1621
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Ab diesem Zeitpunkt galt in Auerbach
zunächst das
militärische Standrecht
und der in der hiesigen bayerischen Garnison kommandierende Obrist war
zugleich auch für Verwaltung und Rechtsprechung zuständig.
Erst am 2. Juni 1622 wurde ein neuer Landrichter eingesetzt. |
1622
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Hans Leonhard von Leoprechting aus Eulenbach,
Landrichter zu Auerbach
Er hatte von Anfang an den Befehl dafür zu sorgen, dass die Bewohner
seines Bezirks wieder zum katholischen Glauben zurückkehrten, den sie
knapp 100 Jahre vorher aufgeben hatten müssen.
Maximilian, der 1621 mit
seinen Truppen die Oberpfalz besetzt hatte, bekam 1623 von Kaiser Ferdinand
II. die vormals pfälzische Kurwürde und 1628 schließlich die Obere
Pfalz als Ersatz für seine Kriegskosten. Er wollte unter allen Umständen
das katholische Bekenntnis bei seinen Untertanen wieder einführen, und
der Landrichter hatte dabei tatkräftig mitzuwirken.
Zum gleichen Zweck war bereits im Spätherbst 1621 ein Jesuitenpater nach
Auerbach gekommen. Dieser "Feldpater" hielt in der Pfarrkirche
vor allem für die katholischen bayerischen Soldaten Messen, predigte und
spendete die Sakramente.
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1629
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Eytel Hans Truchsess von Höfingen auf
Strahlenfels, Landrichter und Kriegshauptmann in Auerbach
Er führte die sog. Gegenreformation
konsequent durch und soll in seiner Amtsführung ein Tyrann und Barbar und
insgesamt von geringer Bildung gewesen sein. Auch soll er sich an
verschiedenen Kriegszügen beteiligt haben und z.B. auch dabei gewesen
sein, als 1633 die benachbarte Stadt Creußen
überfallen und eingeäschert wurde. |
1637
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Christoph Albert von Satzenhofen auf Fuchsberg,
Landrichter zu Auerbach
Im Vergleich zu seinem Vorgänger soll er ein sehr freundlicher und
"väterlicher" Amtsinhaber gewesen sein. Aus gesundheitlichen
Gründen - "er laborierte am leidigen Stein" - ließ er sich 1646 auf das kleinere Landgericht Tännesberg
in der Nähe seines Guts Fuchsberg versetzen. |
1646
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Johann Jakob Handlos, Landrichter zu Auerbach
Bei ihm findet man erstmals den Vermerk, dass er ein studierter Jurist in
diesem Amt war. |
1650
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Hans Heinrich von Lemingen auf Kulmain, Rittmeister
und Landrichter in Auerbach
1660 wurde er auch Kastner |
1684
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Johann Bartl von Wendern, Rittmeister, Landrichter
und Kastner in Auerbach
Er wurde am 10. März 1684 in sein Amt eingesetzt,
fiel aber bereits im gleichen Jahr im sog. "großen
Türkenkrieg"
(1683 bis 1699) in der Schlacht bei Komoru in Ungarn. |
1684
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Heinrich Wilhelm von Lützelbourg,
Landrichter, Kastner und Kriegshauptmann in Auerbach (vielleicht
von hier)
Im Zusammenhang mit den Türkenkriegen wurde Auerbach nun Sitz einer
ständigen Reitertruppe, an deren Spitze der Landrichter stand.
Als Heinrich Wilhelm Ende September 1688 starb, wurde sein Sohn auch sein
Nachfolger. |
1688
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Freiherr Otto Ludwig von Lützelbourg,
Landrichter, Kastner und Hauptmann in Auerbach
Im Zuge des spanischen Erbfolgekriegs
fand am 24. Mai 1703 im Gebiet des Landgerichts bei Krottensee (ca.
8 km südwestlich von Auerbach, heute Ortsteil der Marktgemeinde Neuhaus
an der Pegnitz) eine größere Schlacht statt.
Österreichische Truppen besetzten daraufhin die Oberpfalz. Landrichter
von Lützelbourg musste fliehen und es dauerte bis 1708, ehe das
Landrichteramt wieder besetzt wurde. |
1708
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Franz Friedrich von Tressendorf auf Altenweiher, pfälzisch-neuburger Landrichter in Auerbach
Die Österreicher traten 1708 die Obere Pfalz und damit auch das Landgericht
Auerbach an das Fürstentum Pfalz-Neuburg
ab, welches wieder einen eigenen Landrichter einsetzte.
Der Sitz des von Tressendorf, Altenweiher, lag etwa 15 km südöstlich von
Auerbach und wurde bei der Erweiterung des
Truppenübungsplatzes Grafenwöhr aufgelöst. |
1713
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Johann Wilhelm Pfister, pfälzisch-neuburger
Landrichter in Auerbach
Durch den Frieden von Rastatt
1714 kam die Obere Pfalz wieder an das Kurfürstentum Bayern
zurück und Landrichter Pfister musste abdanken, obwohl, wie es heißt, er
gern in bayerische Dienste getreten und in Auerbach geblieben wäre. |
1714
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Freiherr Otto Ludwig von Lützelbourg,
Landrichter, Kastner und Hauptmann in Auerbach
Dieser war ein gutes Jahrzehnt vorher abgesetzt worden und kehrte nun
wieder in sein Amt zurück. 1720 wurde das Auerbacher Schloss in eine
Kaserne umgewandelt; der Landrichter behielt einen Amtsraum darin, wohnte
aber schon seit dem Jahr 1716 im Haus Nr. 65 (heute Pfarrstraße 6;
zeitweise Mädchenschulhaus),
das die Stadt erworben hatte.
Landrichter von Lützelbourg wurde 1722 zum Landoberst, Pfleger und
Kommandeur der Festung
Hartenstein (gut
15 km südwestlich von Auerbach) ernannt, wohnte
aber meistens noch in Auerbach, wo er 1739 starb. |
1722
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kam das Landrichteramt Auerbach in erblicher
Weise an Wolfgang Wilhelm von Blumenthal auf Hammer Gänlas
(bei
Haag, heute Truppenübungsplatz
Grafenwöhr) und dessen Nachkommen, wo es bis 1784
verblieb.
Die Freiherrn von Blumenthal übten das Amt allerdings nicht immer selber
aus und nannten sich deshalb dann auch nicht Landrichter, sondern
"Administratoren des Landgerichts Auerbach". Während sie selber
meist als Regierungsräte in Amberg tätig waren und dort auch wohnten,
besetzten sie das Landgericht mit gelernten Juristen. Diesem
Stellvertreter oder wie es damals hieß "Kommissär" zahlten sie
einen Hungerlohn, während sie selber ihre Taschen füllten.
Als Landgerichts- und Kastenamtskommissäre wirkten in jenen Jahren: |
1722 |
Regierungskanzlist Johann Ulrich Schedlmann, jur. utr. lic. von Amberg
Er kehrte wegen der geringen Bezahlung wieder auf seinen alten Posten nach
Amberg zurück. |
1730 |
versahen die Freiherrn von Blumenthal persönlich das Landgericht Auerbach |
1740 |
Joseph Anton Zwick, Landgerichtsverwalter und Kastenamtscommissarius in
Auerbach |
1747 |
Max Joseph Erhard, Landgerichts- und Kastenamtskommissär
1757 wurde er vorübergehend durch den Dr. beider Rechte Johann Michael
Fischer vertreten. Das Amtszimmer des Landgerichts war weiterhin im
Schloss, das ja seit 1720 Kaserne war. |
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1755-67 wohnte Landgerichtskommissär Erhard
in Haus Nr. 223 (heute Unterer Markt 34; 2. Haus von
links)
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1765 |
Johann Wolfgang Falkner von Sonnenburg auf Döllnitz,
funktionierender Landrichter und Kastner in Auerbach
Er war vorher bereits Gerichtsschreiber gewesen. Da das ehemalige Schloss
inzwischen baufällig geworden war, verlegte er die Amtsräume in sein
Wohnhaus Nr. 65 (heute Pfarrstraße 6)
Als Landrichter von Sonnenburg 1784 starb, wurde, um eine Pension für sie
zu sparen, das Landgericht seiner Witwe übertragen mit der Auflage, dass sie
einen "gelernten Juristen" ehelichen müsse; ihre Wahl fiel auf
den Simon Andrä von Grafenstein, der damals erst 32 Jahre alt, jünger
als sie selber und schon seit 10 Jahren Regierungsrat in Amberg war. |
1784 |
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Simon
Andrä von Grafenstein, Landrichter in Auerbach
Am 23. Dezember 1784 übernahm Simon Andrä von Grafenstein das
Landrichter- und Kastneramt von Auerbach und versah es bis zu seinem frühen
Tod anno 1800.
Sein Vater hatte 1757 das Gut Gänlas (heute im Truppenübungsplatz
Grafenwöhr) von der Familie Blumenthal von der Gant weg erworben.
Amts- und Wohnsitz war weiterhin Haus Nr. 65, das deshalb auch den Namen
"Landgericht" trug. |
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Im Jahre 1785 starb der bisherige
Erblandrichter Freiherr Joseph von Blumenthal in Wien und die Regierung erklärte das
Privileg des Erbrechts für erloschen. Kurfürst Karl Theodor entließ am
8. August 1785 den Landrichter von Grafenstein, weil er noch vom
verstorbenen v. Blumenthal angestellt worden war, und ernannte den Baron
von Kronegg als seinen Nachfolger.
"Grafenstein war nun zweimal
betrogen: Er hatte gewähnt, ein erträgliches Amt mit anhängender Schachtel
zu erheiraten und mußte nun sehen, wie ein anderer das Amt nahm und er
die leere alte Schachtel an den Rockschößen hatte." (1, Seite 315 f)
Der bekannte Jurist und Staatsminister
Freiherr Wiguläus von Kreittmayr (1705-1790) nahm
sich der Sache an und hatte Erfolg, denn von Grafenstein hatte eine ältere
Anwartschaft auf das Amt des Landrichters von Auerbach als der Baron Kronegg,
Simon Andrä von Grafenstein wurde noch im gleichen Jahr 1785 wieder
als Landrichter und Kastner von Auerbach wieder eingesetzt.
In der Pfarrkirche Auerbach ist links am Übergang vom Schiff zum Chorraum
der Grabstein der Theres Grafenstein, "verwittibte Landrichterin zu
Auerbach". Sie liegt "an der Seite ihrer beden Ehegatten". |
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Landrichter Simon Andrä von Grafenstein auf Gänlas und Kürmreuth
starb kinderlos im 47. Jahr seines Lebens am 21. Januar 1800. Er wurde in
der der Pfarrkirche zu Auerbach beerdigt. Diese seine Grabplatte ist bei der
Kommunionbank (Speisgitter) zu sehen.
Sein Stiefsohn aus der ersten Ehe seiner Frau, Jakob Falkner von
Sonnenburg, hatte schon 1792 vom Kurfürsten die Anwartschaft auf das
Landrichteramt Auerbach zugesagt bekommen. Als Andrä von Grafenstein 1800 starb, erkannte der neue Regent dies nicht an und Jakob ging bei
der Neubesetzung leer aus; er wurde 1818 Bürgermeister
von Auerbach.
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1800 |
Peter Krembs, Regierungsadvokat und Stadtsyndikus von Sulzbach wird
Landrichter von Auerbach. Zugleich wurden Landrichter- und Kastenamt
wieder getrennt. Neuer Kastner wurde der bisherige Gerichtsschreiber,
Oberungelter und Kastenamtsgegenschreiber Joseph von Paur. (Ungelt
oder Ungeld war eine Verbrauchssteuer, insbesondere auf Getränke, die der
Ungelter als kurfürstlicher Beamter einzog.) |
1804 |
In diesem Jahr wurde das Landgericht Auerbach
aufgehoben und Landrichter Krembs nach Waldmünchen versetzt. Das
Kastenamt wurde in Rentamt umbenannt; seit 1920 heißt es Finanzamt. |
Doch nach kurzer
Unterbrechung sollte das Landgericht nochmals für einige Jahre nach Auerbach
zurückkommen.
1842 |
Peter Norbert Dachs, Landrichter zu Auerbach |
1853 |
Carl Fridrich August May, Landrichter zu Auerbach
Er stammte aus Dinkelsbühl, war zuvor in Nittenau Assessor und lebte nach seiner Pensionierung 1862
auf der Burg Veldenstein, wo er 1873 starb. |
1862 wurde in Bayern Verwaltung und Justiz getrennt: das Landgericht
Auerbach wurde endgültig aufgelöst und an seine Stelle ein Amtsgericht
eingeführt. Für die Verwaltung wurde im 20 km entfernten
Eschenbach ein
Bezirksamt geschaffen. 1939 wurden die Bezirksämter in Bayern in
Landkreise umbenannt. Die Stadt Eschenbach war dann bis 1972 Sitz des
gleichnamigen Landkreises, zu dem auch unser Auerbach gehörte. Seither gehört die
Stadt Auerbach mit ihren Ortsteilen zum Landkreis
Amberg-Sulzbach.
Mit
Carl May
endete 1862 somit die lange Reihe der Auerbacher Landrichter, die 1373 mit Henricus Schrabanz begonnen hatte.
benutzte und weiterführende Quellen
1 |
Köstler, Joseph,
Kirchen- und Schulgeschichte von Auerbach, 27 handgeschriebene Bände,
Band VII, Seite 87 ff |
2 |
Schnelbögl, Fritz, Auerbach in der
Oberpfalz, Auerbach 1976 |
3 |
Verhandlungen des Historischen Vereins für
Oberpfalz und Regensburg, verschiedene Jahrgänge |
4 |
Walter, Siegismund, Weisendorfer Chronik,
1988 |
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Für Ergänzungen, Korrekturen usw.
bin ich sehr dankbar.
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letzte Bearbeitung dieses Artikels am 29. März
2024
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