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Ein
sehr lohnendes Ausflugsziel Das in Jahrmillionen gewachsene Naturdenkmal liegt etwa 7 km südwestlich von der Stadtmitte Auerbachs bzw. rund drei km östlich vom Bahnhof Neuhaus/Pegnitz entfernt beim Dorf Krottensee. Die gut begehbare Tropfsteinhöhle ist von Anfang April bis Ende Oktober an Werktagen (Führungen ab 10.00 Uhr stündlich und nach Vereinbarung), sowie an Sonn- und Feiertagen durchgehend geöffnet. Die Höhle wird durch kundige Führer verständlich erklärt. Im Inneren der Maximiliansgrotte herrscht immer eine konstante Temperatur von +8° C. Näheres findet man auch hier. Die Schatzkammer, der vielleicht schönste Raum der ganzen Maximiliansgrotte, wurde 1926 unter dem Höhlenführer Johann Wittmann erschlossen. "Nicht weit vom kleinen Ort Krottensee (Anm.: heute Ortsteil der Marktgemeinde Neuhaus an der Pegnitz) liegt eine ... großartige Höhle, die Maximiliansgrotte, eine der größten Schauhöhlen Deutschlands, ca. 1200 m lang und 70 m tief, mit fünf Etagen und schönen Tropfsteinbildungen ... "(Richter, Geologie und Paläontolgie, Stuttgart 1985, S. 149) Tropfsteine Ca(HCO3)2 → CaCO3 + H2O + CO2. Dabei ist Ca(HCO3)2 der im Wasser gelöste Kalk (Calciumhydrogencarbonat ...), CaCO3 der ausgeschiedene Calcit, H2O Wasser und CO2 frei werdendes Kohlendioxid.“ (MS Encarta 2001) Die Entstehung von Tropfsteinen kann man sich demnach vereinfacht folgendermaßen vorstellen: Regenwasser sickert durch den Boden, reichert sich mit Kohlendioxid an und wird so praktisch zu Kohlensäure. Diese trifft hier auf den Dolomit, ein Gestein, das aus Magnesium- und Kalziumkarbonat besteht. Der Dolomit ist in Wasser praktisch unlöslich, durch die Kohlensäure jedoch wird er angegriffen, und pro Liter werden einige Milligramm davon gelöst. Die nunmehr kalkhaltige Flüssigkeit tritt jetzt an der Höhlendecke aus und durch eine chemische Reaktion geht der gelöste Kalk in die kristalline Form über. Die ersten Kalkkristalle bleiben an der Decke und bilden die Stalaktiten, die in 100 Jahren immerhin einige wenige Zentimeter wachsen können. Der restliche Kalk wird beim Auftreffen auf den Boden ausgeschieden und es entstehen die Stalagmiten, die in 100 Jahren nur einige Millimeter größer werden.
Wenn die Kalklösung nicht direkt abtropft, sondern streckenweise abwärts läuft, kommt es zu Sintervorhängen oder Sinterfahnen, die ebenfalls in der Maximiliansgrotte vorkommen. Eine Führung durch die Maximiliangrotte lohnt sich in jedem Fall. Aus der Geschichte der
Maximiliansgrotte
Obwohl die Höhle sicher schon lange bekannt war, datiert das erste schriftliche
Zeugnis erst aus dem Jahre 1597 (Kreisarchiv
Amberg). Kurfürst
Friedrich IV. von der
Pfalz (reg. 1592-1610), der im Jahre 1596 vom 6. -10. Juni zur Kirchenvisitation und
vom 5. -10. Juli zur Jagd in Auerbach weilte, hörte vom Windloch, und vor allem
davon, dass in großer Tiefe „ein prächtiger Palast mit ungeheuren Schätzen“
sein. sollte. Der Kurfürst ließ deshalb am 30. August und am 18. September
1597 den Amberger Goldschmied Matthes Kandl und den Krottenseer Bergmann Hans
Fischer in die Höhle steigen. Das schmierig goldgelbe Material, das sie
herausholten, ließ sich aber leider nicht wie erhofft zur Goldherstellung
gebrauchen; es war wohl irgendein Höhlenlehm. Damit hatte Kurfürst Friedrich aber noch nicht genug: er ließ auch
eine ganze Menge Tropfsteine abschlagen und herausbringen, um Schießpulver daraus zu
machen.
Im Jahre 1833 stürzte die geistig verwirrte Wirtin Anna Maria Friedl aus Krottensee in das Windloch und konnte trotz intensiver Suche durch ihre Angehörigen und die Dorfbewohner erst fünf Tage später entdeckt und lebend wieder herausgeholt werden. Aber erst im Jahre 1852 an Silvester wagten drei Männer eine genauere Erforschung der Höhle: Johann Leißner aus Krottensee, sowie der Wirt Schrödl und der Sägewerksbesitzer Sturm aus Neuhaus.
Maximilansgrotte und Grottenhof
heute
Vor einigen Jahren wurde die Maximilansgrotte neu vermessen, und die Wege und Stufen, die auf eine Länge von ca. 1.200 Metern bis zu 70 Meter unter der Erdoberfläche verlaufen, wurden weiter verbessert und sicherer begehbar gemacht.
Die Abteilung für Karst- und Höhlenkunde der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg, die sich schon seit Jahrzehnten um die Erforschung, die Vermessung und den Ausbau der Maximiliansgrotte verdient gemacht hat, brachte 2002 einen neuen umfangreichen Führer heraus, der neben anderen Quellen auch diesem Artikel zugrunde liegt. Diese Broschüre mit dem Titel „Die Maximiliansgrotte bei Krottensee und der karstkundliche Wanderpfad“ kann im Verkaufskiosk beim Höhleneingang erworben werden.
Maximilansgrotte und Grottenhof sind auch gut geeignet als Ausgangs- oder
Zielpunkt reizvoller Wanderungen, liegen sie doch inmitten eines ausgedehnten
Waldgebietes. Für den mehr geologisch Interessierten bietet der als Rundweg
angelegte karstkundliche Wanderpfad eine Menge Interessantes und Sehenswertes.
Eine Wegtafel des Fränkischen Albvereins am Parkplatz von Grotte und Gasthof
zeigt die verschiedenen Touren auf, eine gute Markierung führt den Wanderer
sicher durch die Schönheiten der Natur und zu seinem Ziel. Tropfsteinhöhlen allgemein und weltweit. Hier Links zu
letzte Bearbeitung dieses Artikels am 2. April 2012
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