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Die
ehemalige Rohrmühle
Kurz
hinter der Vereinigung des vom Norden kommenden Dammelsbachs und des von Eibenstock herkommenden
Fenkenwaldbachs - das Gewässer heißt von dieser Stelle an Speckbach - liegt
oder besser gesagt lag die Rohrmühle, ein uraltes Bamberger Mannlehen.
Das Anwesen gehörte zur Gemeinde Degelsdorf;
Kirche und Schule waren in Auerbach.
Schon
im bayerischen Salbuch von 1326 heißt es „apud Ror malleus“, was soviel heißt
wie „Hammer bei oder in Rohr“. Die Rohrmühle war also ursprünglich wohl,
wenn auch nur für kurze Zeit, ein Eisenhammer,
wovon es in der Gegend wegen des hier vorkomm enden Eisenerzes viele gab. Der "Hammersteig" und die
"Hammerwiese", die früher zur Schleifmühle
gehörten, erinnern an diese erste Nutzung der Rohrmühle. Vereinzelt hat sich
noch der Name "Drahtmühle" erhalten, was auch auf einstige
Metallverarbeitung hinweist.
Als Gründer werden allgemein
die Stromer um 1250 angesehen. In Bamberger Lehenbüchern erscheint
dann bald „die
Mühle zum Rore, genannt Rormühle“. Der Name der Mühle ist sicher auf das
hier in der Bachaue häufig anzutreffende Schilfrohr zurückzuführen.
Das wohl älteste erhaltene Foto von der
Rohrmühle (links) und dem heute noch stehenden Nebengebäude am rechten
Bildrand.
Ein
anderes großes Geschlecht, das die Rohrmühle zeitweilig als Lehen besaß,
waren die Weismann. Sie waren kurz vor 1500 nach Auerbach gekommen und gelangten
bald zu Ansehen; Hans Weismann war z.B. Bürgermeister.
Michael
Weismann, seit 1545 Ratsherr in Auerbach und um 1556 Lehnsherr der Rohrmühle,
ehelichte die Dorothea Stromer. Beide sind in der Holzdecke der
Friedhofskirche St. Helena verewigt.
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Das Doppelwappen Weismann-Stromer in der Holzdecke der
Auerbacher Friedhofskirche erinnert daran, dass diese Familien zur
Erbauung des Gotteshauses einen größeren Betrag stifteten. Links der
Bohrer in einem silbernen Dreieck steht für die Weismann, rechts die drei
im Dreipass verbundenen silbernen Lilien in Rot für den Auerbacher Zweig
der Stromer.
Die Stromer gelten als die Gründer der Rohrmühle, die Weismann waren längere
Zeit Lehnsherrn dort.
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Die
Auerbacher Friedhofskirche wurde
1595-99, also während der evangelischen Epoche Auerbachs,
im Stile der Nachgotik
errichtet; der
Friedhof war wenige Jahre zuvor von der Pfarrkirche weg an seinen heutigen Platz
in die Obere Vorstadt verlegt worden.
Die
Neubauer auf der Rohrmühle
1578 bis 1650 waren Angehörige der Familie Firnschild auf der Rohrmühle
ansässig; sowohl die Stromer, als auch die Weismann verpachteten das Anwesen
nämlich.
Balthasar
Neubauer kam 1650 durch Heirat auf die Rohrmühle. Er kaufte sich vom Lehenbesitzer
Hans Christoph Weismann los und wurde Eigentümer. Seither mussten die Inhaber des
Anwesens keine Abgaben mehr entrichten und auch keine Frondienste mehr leisten. Einem
Mühlenverzeichnis von 1766 zufolge hatte die Rohrmühle zwei Mahlgänge.
Im
Besitz der Familie Neubauer blieb die Rohrmühle nun 300 Jahre lang bis herauf in
die Mitte des 20. Jahrhunderts.
Am 30. Januar 1927 heiratete der Rohrmüller
Georg Neubauer die Anna Strauß, Wirtstochter aus dem benachbarten Zogenreuth.
Das alte Foto (aus 1, Seite 434) zeigt die Hochzeitsgesellschaft.
1953
erwarb die Familie Lorenz aus Bernreuth die Rohrmühle.
Erst wenige Jahre
zurück liegt der Zerfall dieses einstmals so stolzen alten
Gutes, in dessen Umgebung auch eine alte Heimatsage
ihren Ursprung hat.
... übrig geblieben ist, versteckt hinter Büschen, Bäumen
und dem Namen gebenden Schilfrohr
dieses Nebengebäude der uralten
Rohrmühle am noch jungen Speckbach.
verwendete Quellen
1 |
Kugler, Hans-Jürgen, Hopfenohe, Geschichte
einer Pfarrgemeinde, Auerbach 1997 |
letzte Bearbeitung dieses Artikels am 16. April
2011
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Ich kam von fern gezogen
...
Text Jörg Ritzel (1864-1941)
Melodie Paul Mania
(1883-1935) |
Für Ergänzungen, Korrekturen usw.
bin ich sehr dankbar.
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