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Das Bürgerspital
in Auerbach
Stadtauswärts rechts in der
unteren Vorstadt (Hausnummer 32) steht das mit der Spitalkirche eine bauliche
Einheit bildende Bürgerspital. Es ist eine Stiftung aus dem 14. Jahrhundert,
die heute von der Stadt Auerbach verwaltet wird.
Eine Zeit lang stand das Bürgerspital Auerbach leer,
denn eine grundlegende Sanierung war geplant.
(onetz,
nn,
nk)
Die Sanierung des Bürgerspitals
Auerbach erfolgte 2020 bis 2022.
Die 12 barrierefreien Wohnungen wurden ab Herbst 2022 bezogen.
Gründung
„Die ereignisreiche Zeit unter König
Wenzel brachte der Stadt auch eine Einrichtung, die die Jahrhunderte hindurch
bis zum heutigen Tag wirksam war, das Spital.“ (1, Seite 93) Zur Erinnerung:
Wenzel war 1376 bis 1400 (römisch-) deutscher König und Nachfolger seines
Vaters, des Kaisers Karl IV. (seit 1346), der Auerbach 1373 zur Hauptstadt von
Neuböhmen machte und der Stadt viele bedeutende Privilegien gab.
Das genaue Datum der Stiftung des Bürgerspitals ist nicht bekannt, wohl aber,
dass am 30. Oktober 1384 die Spitalkirche eingeweiht wurde. In der zu diesem
Ereignis auf Pergament geschriebenen lateinischen Urkunde heißt es u. a.:
„Wir, Heinrich, von Gottes Gnaden und des apostolischen Stuhles Gnaden Bischof
der Kirche von Termopylä, Weihbischof des ehrwürdigen Vaters in Christo, des
Herrn Lamprecht, Bischofs von Bamberg, beurkunden öffentlich, daß wir im Jahre
des Herrn 1384, am vorletzten Tag des Monats Oktober, ... in der Stadt Auerbach
der Bamberger Diözese eine neue Spitalniederlassung samt einem Altar ebendort
zu Ehren der heiligen 14 Nothelfer und der Jungfrauen
Katharina,
Barbara,
Ottilie und der Witwe Elisabeth weihten; …“ (2, Seite 52, Nr. 84)
Ausdrücklich ist von der Weihe einer neuen „Spitalniederlassung“ die Rede,
was den Schluss zulässt, dass das Bürgerspital kurze Zeit vorher entstanden
sein muss. Auch Dr. Fritz Schnelbögl (1905-77), als langjähriger Direktor des Staatsarchivs Nürnberg ein Fachmann, kommt zu diesem Schluss: „Die Gründung
des Auerbacher Spitals wird nicht lange vor 1384 geschehen sein. In der gleichen
Zeit erhielten auch die Städte Lauf (1374) und Schwabach (1375) ihre Spitäler,
während Hersbruck (1406) nachhinkte. Die Städte Eschenbach, Pegnitz und Velden
brachten es überhaupt zu keinem Spital. Auch die mittelalterlichen Spitäler
sind Gradmesser für die Bedeutung und den Wohlstand der damaligen Städte.“
(1, Seite 93) Der letzte Satz bestätigt außerdem, dass dieses 14. Jahrhundert
mit die Blütezeit der damals noch jungen Stadt Auerbach war.
„Die ersten der Stiftung waren der Stadtrath und die Burgerschaft von Auerbach
…“ (3, Seite 74), stellt Neubig, der 1839 die erste Chronik seiner
Vaterstadt drucken ließ, wohl richtig fest. Wenn es sich bei der Stiftung um
eine Einzelperson oder eine Familie gehandelt hätte, wären ihre Namen sicher
in Gebeten bzw. Messintentionen erhalten geblieben.
Auf
dieser alten Ansichtskarte (um 1900) ist das Bürgerspital mit einem blauen
Pfeil markiert. Aber auch andere bauliche Gegebenheiten in der Zeit vor über einem
Jahrhundert sind interessant, so z.B. die Ausdehnung des Stadtweihers, die
Behälterweiher usw..
Ausbau
und Umfang des Bürgerspitals
Schon gleich nach der Stiftung erfuhr das Spital eine
Erweiterung seines Vermögens, denn „nachher wurde es von den Pfründern
verbessert und jenes, was sie als Eigenthum besaßen, nach ihrem Tod zum Spitale
verwendet. Auch haben selbes um Gottes und ihres Seelenheiles willen merklich
dotiert die Familien Schreiber, Stromer, Pestler, Trautenberger und Härtl. Aber
auch Auswärtige zeigten sich mildthätig. So verschaffte 1384 Werent (Bernhard)
von Praitenstein unserem Spitale alle seine Zinse und Gülten aus dem
Gebhartshof bey dem Plech gelegen. Viele Lehenbriefe wurden von Bamberger Bischöfen
und Anderen ausgestellt über verschiedene Güter.“ (3, Seite 74)
(von links) Krankenhaus, Spital und Spitalkirche um 1910 (6, 513)
Das Auerbacher Bürgerspital wird in einer Urkunde von 1435 als „Spital der
Armen“ bezeichnet. Es hatte „also in erster Linie charitative Aufgaben zu
erfüllen ...“ und „trug die Merkmale, die wir bei vielen Spitälern des
deutschen Kulturbereichs feststellen können, nämlich die Lage vor dem Tor an
einer wichtigen Verkehrsstraße (Anm.: das untere oder Bamberger Tor stand
etwa zwischen der heutigen Anwesen Unterer Markt 15 und 20) und die Lage in der
Nähe eines fließenden Wassers (Anm.: ein Arm des Speckbachs war schon in sehr
früher Zeit bei der Neumühle abgezweigt worden und floss bis um 1962 durch die
Bachgasse etwa bis zum heutigen Marienkindergarten; danach vereinigte er sich
hinter dem früheren Holzgarten – heute städtischer Bauhof – vor der Speckmühle
wieder mit dem von der Neumühle herkommenden anderen Arm des Speckbachs), das
man in der Anstalt dringend benötigte zum Waschen und Baden.“ (1, Seite 93)
Das Spital selber bestand nicht wie heute aus einem einzigen großen Gebäude,
sondern aus einem ganzen Komplex von kleineren Häusern, Stallungen und
Scheunen.
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An der Stelle des heutigen
Hauses St. Josef
(H Nr. 147;
Untere Vorstadt)
stand bis zum Jahre 1830
der große Spitalstadel
und etwas weiter
stadtauswärts
die „Spitlmühle“,
die im 17. Jahrhundert einging.
(Plan von 1839, aus 6, Seite 504)
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Außer einem Mahlgang für das Getreide hatte
die Spitlmühle auch einen Lohstampf für die Gerber und eine Walk für die Tuchmacher.
„Beim Lohstampf fällt der Hammer auf die Lohe nieder; die Lohe ist die
Rinde, welche die Gerber zum Garmachen der Häute brauchen. Die Walkmühle ist
ein Mühlwerk, in dem Hämmer auf die zu walkenden Stoffe, Tuche usw.
niederfallen, um sie zu reinigen und zu filzen.“ (1, Seite 127)
Nachweisbar stand zwischen den heutigen Anwesen Untere Vorstadt 49 und 34 seit
dem 16. Jahrhundert bis 1820 das Vorstadttor oder Spitltor. Hiermit konnte noch
weit vor dem unteren Tor die Straße nach Michelfeld abgesperrt werden.
An die Stelle des mächtigen Spitalstadls wurde 1862 das erste richtige Krankenhaus
der Stadt (Foto um 1900) errichtet, welches wiederum rund 100 Jahre Bestand
hatte und 1960 durch das Kreiskrankenhaus außerhalb
der Stadt – heute St.-Johannes-Klinik – abgelöst wurde.
Der
Spitalbrunnen
Bis 1895 war hinter dem Spital ein „Schulgarten“,
der in eben diesem Jahr, als die Ordensschwestern aus Mallersdorf den Haushalt übernahmen, aufgelöst
und dann als Spitalgarten verwendet wurde.
„Neben dem Eingang in den Schulgarten war ein Ziehbrunnen, der sehr tief und
mindestens 500 Jahre alt war. Dieser Brunnen versah die ganze Untere Vorstadt
mit Trinkwasser. Am Himmelfahrtstag d. J. 1879 nachmittags (Anm.: Christi Himmelfahrt,
22. Mai 1879) war Lehrer Köstler
im Schulgarten, und da sein kleines Töchterlein zu trinken verlangte, wollte er
am Brunnen Wasser holen. Es gelang ihm aber nicht, den Eimer heraufzuziehen; der
Eimer schien unten von einer geheimnisvollen Hand fest- gehalten zu werden. Erst
als der Spitalhausmeister Neubig mithalf, gelang es nach längerem Bemühen, den
Eimer heraufzubringen.
Aber zu unserem Entsetzen hing am Eimer der Leichnam eines ertrunkenen Soldaten,
eines königl. bayer. Infanteristen. Es war der Botensohn Georg Trenz Haus Nr.
288 v. Auerbach, der sich am Stephanstag
(Anm.: 26. Dezember 1878) des vorhergehenden Jahres aus
Alteration (Anm.: Aufregung, Ärger, Gemütsbewegung, Schreck) in den Brunnen
gestürzt hatte und also 21 Wochen lang im Wasser lag.
Der Leichenfund erregte großen Auflauf und wer von dem Brunnenwasser getrunken
hatte, empfand tiefen Ekel; viele mußten sich erbrechen, manche wurden
ernsthaft krank. Die Spitalpfründner aber benützten die Gunst des Augenblicks
und holten sich aus der Apotheke zur Kur ganze Flaschen voll Spirituosen.“ (4,
Band V, Seite 402 f)
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Der Spitalbrunnen
wurde sofort geschlossen
und nicht mehr aufgemacht.
1897 wurde er zugeschüttet
und auf dem Platz
ein Waschhaus gebaut.
(Foto um
1960)
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Weiter unten am ehemaligen Bach (etwa heutige Wirtschaftseinfahrt zu St. Hedwig
hinter dem Supermarkt) stand früher der Backofen des Spitals. Um das Jahr 1835
gestattete man dem Hafner
Bräuntl, ihn zu einem Brennofen umzufunktionieren. Dieser
ging dann durch Verjährung und ohne Kauf in das Eigentum des Hafners über.
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1906 wandelte
Hafner Heidenreich
diesen Brennofen
in ein Wohnhäuslein um
(Haus Nr. 152
½, links)
und verkaufte dieses
später an den Bergmann
Johann Schlegl
aus Michelfeld.
(6, Seite 512)
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Beim
Umbau des Caritasheimes bzw. bei dessen Erweiterung zum Alten- und Pflegeheim
St. Hedwig verschwand dieses winzige Haus endgültig.
Belegung
und Verwaltung
„Über die Verwaltung des Spitals läßt
sich einigen Urkunden aus dem 15. und 16. Jahrhundert entnehmen: Außer den
Armen, die dort umsonst lebten, konnten sich auch begüterte Personen im Spital
einkaufen. Man sprach von „armen“ und von „reichen“ Pfründnern, beide
sollten aber aus einem Hafen (Anm.: altes Wort für Topf) essen. So wurde z. B. Kunigunde Ratgeb im Jahre
1458 gegen Bezahlung einer Geldsumme in das Spital aufgenommen, wobei freilich
ausdrücklich bedungen wurde, daß sie die Arbeit verrichte, die ihr der
Spitalmeister und seine Frau zuwiesen. Sie sollte auch mit den Ehalten
(Dienstboten) des Spitals zu Tische sitzen und vom Spitalmeister mit den
notwendigen Kleidern versehen werden. Nach ihrem Tode sollten Kleider und
Bettgewand an das Spital fallen. Ein anderes Mal, 1479, erfahren wir, daß sich
auch der Spitalmeister und die Spitalmeisterin in das Spital einkauften. Konz
und Katharina Hasenzagel von Welluck traten Hab und Gut an das Spital ab und
behielten nur einen Geldbetrag von 20 Gulden für sich zurück. Im Jahre 1492 übergaben
gemäß Vertrag mit dem Rat der Stadt der Zimmermann Heinrich Koler und seine
Frau Margarethe gegen eine Spitalpfründe auf Lebzeiten dem Spital 3 Morgen
Acker und 5 Gulden. Dafür wurden ihnen zugesichert das tägliche Essen und 1 Maß
Bier, wie den andern Pfründnern auch, außerdem 10 Käse (Laibe) im Jahr. Das
Essen und Getränk solle sich Koler selbst aus der Küche holen, das Holz aber,
das er hauen lassen dürfe, solle mit dem Spitalfuhrwerk kostenlos vor das Haus
gebracht werden. Was beide Eheleute an Halsgewand, Bettzeug, Truhen, Tischen
usw. in das Spital einbringen, fällt nach ihrem Tod der Anstalt zu.
Auch bei Aufnahme in die „Arme Pfründe“ mußte in der Regel ein kleiner
Geldbetrag eingebracht werden. Einer armen Dienstmagd, der Rothen Anna,
bewilligte der Rat 1579, daß sie ihr Essen am Tisch der Ehalten haben soll und
ein „Seydla Büer“, dagegen soll sie mit den Ehalten an die Arbeit gehen und
treulich und fleißig „erbaden“ (= arbeiten). Würde sie sich aber der
Arbeit widersetzen und nicht gehorsam sein, soll ihr die Pfründe ohne alles
Mittel aufgehoben werden. Zum Einstand mußte sie 20 Gulden mitbringen.
Das Spital wurde seiner charitativen Aufgabe gerecht, wenn es 1516 den
wahnsinnigen Hans Mendel aufnahm. Der Onkel des Unglücklichen, Fritz Hertl von Gunzendorf, vermachte dem Spital aus dessen künftigem Nachlaß 12 Gulden. Die
Schwestern Mendels verzichteten auf das ihm zukommende Erbe zugunsten des
Spitals.“ (1, Seite 94)
Im Spital wohnten im 16. Jahrhundert durchschnittlich über 20 Pfründnerinnen
und Pfründner, die ja laut Stiftung aus Auerbach stammen mussten bzw. sich
„eingekauft“ hatten.
Der Spitalmeister hatte auch die umfangreiche Landwirtschaft zu leiten. Vor dem
30jährigen Krieg gehörten zum Spital u. a. folgende Höfe und Grundstücke:
der Sackdillingshof, der Schleichershof, drei Höfe in
Degelsdorf, zwei in Reichenbach, zwei in
Unterdornbach, einer in Pinzig, einer in Mühldorf, zwei in
Ranzenthal, einer in Hormersdorf und dazu 13 große und kleine Weiher bei
Zeltenreuth im heutigen Truppenübungsplatz Grafenwöhr. Während der
Kriegswirren 1618-1648 schwand ein großer Teil des Vermögens. „Alle Gebäude
waren von den einquartierten und durchziehenden Kriegsvölkern devastiert (Anm.:
verwüstet, zerstört) worden, so daß sie 1648 alle baufällig waren und weder
Öfen noch Fenster hatten.“ (4, Band XIV, Seite 59) Auch das Hauptgebäude war
sehr stark in Mitleidenschaft gezogen worden und verfiel immer mehr. „Wegen
der Armut der Bevölkerung gingen auch die übrigen Gilten (Anm.: Gilt oder
Gült war der Zins für verpachtetes Land) und Zinsen nur spärlich
ein und das Spital konnte nur mehr 2-3 Pfründner ernährten. Als Spitlmeister
war während dieser traurigen Periode seit 1655 Hans Burger angestellt, der
sich, von Thurndorf stammend, erst um 1635/38 in Auerbach niedergelassen hatte
und trotz der allgemeinen Misere ein unternehmender, lebensfroher Mann war.“
(4, Band XIV, Seite 59f)
1656 wurden dann neue Spitalgebäude errichtet und es ging wieder langsam aufwärts.
Die Pfründner erhielten nun zeitweise statt einer gemeinsamen Verpflegung wöchentlich
einen kleinen Geldbetrag und einen Laib Brot vom Kaudlmüller (etwa heutiges
Anwesen Gößner, Degelsdorfer Straße 11, also ganz in der Nähe des Spitals
liegend), wie aus einer Spitalrechung von 1657 zu
lesen ist. Spitalverwalter waren in dieser Zeit die beiden Bürgermeister Thomas
Negelein und Johann Friedrich Held.
Im 18. und 19. Jahrhundert wohnten im Bürgerspital meistens 8 bis 12 alte, oft
gebrechliche Auerbacher. Von den eigentlichen spitalberechtigten Pfründnern
lebten die meisten bei ihren Familienangehörigen und ließen sich die ihnen
zustehenden Pfründe auszahlen.
Neuere
und
neueste Zeit
Das jetzige Bürgerspitalgebäude (Foto um 1965) wurde erst 1815/19 hergestellt. Dabei wurde
auch die 120 Fuß lange Ringmauer vor der Spitalkirche abgebrochen, weil sie
baufällig war und vor allem auch die vorbeiführende Straße einengte. 1816
wurden die Stallungen abgerissen und 1818 der Spitalstadel mit dem dazugehörigen
großen Garten an den Kramer und Baumwollweber Johann Hofmann (Haus Nr. 108,
heute Degelsdorfer Straße 21)
verkauft. Dieser errichtete 1825 auf den Ruinen der Spitalmühle ein Haus.
1829/30 riss er auch den Stadel ab und erbaute an seiner Stelle eine
Baumwollstofffabrik. Diese brachte ihm aber nicht den erhofften Gewinn und sein
gesamtes Anwesen kam 1838 zur Versteigerung. Neuer Eigentümer wurde der
Schuhmacher Nikolaus Burkhard aus Bayreuth, der umfassende Umbauten durchführte.
Sein Sohn eröffnete 1843 die „Tafernwirtschaft zum goldenen Anker“, die
schon nach drei Jahren wieder geschlossen wurde. Das Anwesen erwarb 1862 der
Revierförster Friedrich Thoma, der es 1862 an den Distrikt (Landkreis)
verkaufte. Dieser eröffnete dann 1864 das erste Krankenhaus in Auerbach,
welches wiederum 1960 durch das Kreiskrankenhaus außerhalb der Stadt – heute
St.-Johannes-Klinik – abgelöst wurde.
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So sah das
Krankenhaus
Auerbach
beim Umzug
der Einrichtung
in den Neubau
im Jahre 1960 aus;
auf dem Platz stand früher der große Spitalstadel
(heute Haus St. Josef).
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Die Revolution von 1848 berührte auch die bisherigen Vermögensverhältnisse
des Bürgerspitals einschneidend: „1848 wird das freie Eigentum an Grund und
Boden für die Bauern geschaffen, die Renten und Dienste werden entschädigungslos
aufgehoben, einige andere Lasten, die aus alter Grundherrschaft hervorgegangen
waren, werden durch langfristige Rentenzahlungen abgeglichen.“ (5, Seite 234)
1891 kamen Mallersdorfer Franziskanerinnen nach Auerbach ins Krankenhaus. Vier
Jahre später übernahmen sie auch die Leitung des Spitals und versorgten künftig
die Insassen. Am 1. März 1946 lösten dann die aus Marienbad vertriebenen
„Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau" die Mallersdorfer im Bürgerspital
ab, dessen Grundbesitz zu diesem Zeitpunkt etwa 30 ha umfasste. Heute besitzt
die Spitalstiftung über 90 ha und fast 20 ha Wald.
Bürgerspital um 1960
Bis zur Fertigstellung des Marienkindergartens 1974 war im Erdgeschoß des
Hauses der erste Auerbacher Kindergarten untergebracht.
Im Laufe der Zeit genügte das Bürgerspital den Ansprüchen eines Altenheimes
nicht mehr. Die Stadt Auerbach als Verwalter der Spitalstiftung ließ deshalb
eine gründliche Sanierungsmaßnahme durchführen. Am 1. Mai 1980 konnte die
Fertigstellung offiziell begangen werden; für rund 1,3 Millionen DM war hinter
der alterwürdigen Fassade ein im Inneren modernes und funktionelles Altenheim
entstanden.
Anschluss
an St. Hedwig
Zum 1. Januar 2004 hat das neben dem Spital stehende Alten- und Pflegeheim St. Hedwig
des Caritasvereins Auerbach (1950 als Caritasheim unter Stadtpfarrer Johann
Ritter eingeweiht) die Betreuung und Bewirtschaftung des
Bürgerspitals mit übernommen.
Zum 1. September 2012 ging dann die Verwaltung des Alten- und Pflegeheimes St. Hedwig
- und damit auch des Bürgerspitals - auf den Diözesancaritasverband
Bamberg über. Anfang 2015 übernahm der Bamberger Dachverband die
Trägerschaft von St. Hedwig; eine Modernisierung und Sanierung des
Bürgerspitals durch die Stadt als Verwalter der Spitalstiftung ist geplant. (NN)
Zum 31. Dezember 2016 löste
der Betreiber des Seniorenheims, St. Hedwig, der Diözesancaritasverband Bamberg
den Pachtvertrag zum 31. Dezember 2016 auf.
Ölbild
des Bürgerspitals mit der Kirche von Johann Baptist Weber
verwendete
und weiterführende Quellen
1 |
Schnelbögl, Fritz, Auerbach in
der Oberpfalz, Stadt Auerbach 1976 |
2 |
Deinhard Wilhelm, Dedicationes
Bambergenses, Weihenotizen und -urkunden aus dem mittelalterlichen Bistum
Bamberg, 1936 |
3 |
Neubig, Johannes, Auerbach, die
ehemalige Kreis- und Landgerichtsstadt in der Oberpfalz, Auerbach und München,
1839 |
4 |
Köstler, Josef, Chronik der
Stadt Auerbach, 27 handgeschriebene Bände, geschrieben etwa 1905 bis 1925 |
5 |
Zierer, Otto, Aus Knechtschaft
zur Freiheit |
6 |
Kugler,
Hans-Jürgen, Auerbach in der Oberpfalz, Die Geschichte seiner Häuser und
Familien, Band I, 2008 (Bezugsadresse) |
letzte Bearbeitung dieses Artikels am 11.
September
2023
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