Kittenberg
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Die ehemalige Ortschaft
Kittenberg

Diese Ortschaft gehörte bis zur Ablösung im Zuge der Erweiterung des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr zur politischen Gemeinde Langenbruck. Kittenberg lag etwa 400 m nordwestlich von Grünwald auf der Höhe oberhalb des großen Hammerweihers. Der Wirlhof gehörte zu Kittenberg (Kittenberg 6).

Das alte Dorf hatte früher "Riglshof" geheißen und wird erstmals 1531 als zum Amte Vilseck gehörig genannt. "Riegel waren schmale, lange Äcker oder WaIdparzellen. So heißt auch heute noch die Waldabteilung nördlich Wirlhof Der Riegel

1558 ist ein gewisser Lorentz Kuttner der Besitzer des Rigelhoffs. Nach ihm erscheint das auf dem Berg gelegene Rigelshoue 1597 erstmals als Küttenberg. 1602 ist die Rede vom Riegelshoff, jetzt uffm Küttenberg genannt, 1619 Riegelshoff, jetzt zum Küttenberg genannt." (1, Seite 178; Details aus der Zweidlerschen Karte von 1597)

   

Kittenberg hatte zum Schluss sieben Anwesen (Plan aus 1, Seite 178), die beiderseits der alten Reichsstraße R85 (gelb) lagen. Diese führte damals von Bayreuth über Kirchenthumbach und Haag hier durch und weiter nach Schlicht und Amberg. Wegen der Erweiterung des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr wurde die Trasse mit Erlass des OKH vom 8. Mai 1937 in Absprache mit dem Generalinspekteur für das deutsche Straßenbauwesen über Pegnitz, Michelfeld, Auerbach, Edelsfeld usw. als R 85 (neu)  verlegt (heute B 85). Der neue Straßenteil (ca. 30 km lang) wurde am 1. April 1938 seiner Bestimmung übergeben.
Die Anwesen von Kittenberg mit Hausnamen und letzten Eigentümern bzw. Bewohnern:

Nr. 1 beim Sichelstiel (Wittmann)
Nr. 2 beim Eidl (Trummer)
Nr. 3 beim Geigerklein (Ströhl)
Nr. 4 beim Wölfl (Fenk)
Nr. 5 gemeindeeigene Hirthaus (Kugler)
Nr. 6 beim Geigerpaulus (Wirlhof; Pichler); der Wirlhof lag (hier Wirlhofen ist falsch geschrieben!) etwa 700 m nordwestlich der Ortschaft Kittenberg und war nur ein  einziges Anwesen
Nr. 7 Sichelstiel Adam (Rottmeister; Foto aus 3); dieses Haus wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut

Ab 1937 gehörten alle Anwesen von Kittenberg dem deutschen Reich, in dessen Namen die RUGes die alten Eigentümer abgelöst hatte.

Der große Hammerweiher (Karte aus 5. Die Bezeichnung Wüstung Kittenberg steht hier zu weit nördlich des Weihers, da die ehemalige Dorfstelle vom heutigen Südlager überbaut ist), an dessen Südspitze Altneuhaus lag und der sich nur wenige Meter südwestlich von Kittenberg erstreckte, bot im Winter eine wunderbare und gern genutzte Eisfläche.

Auf diesem Foto vom Winter 1934 (1, Seite 179) ist rechts am Hang die Ortschaft Kittenberg zu sehen.

Bevor am 1. Juli 1937
mit dem Bau des Südlagers
begonnen werden konnte,
wurden eilends im Raum
Kittenberg einige Barracken
für die zahlreichen Arbeiter
errichtet. (Foto aus 4)

Heute befindet sich etwa auf dem Terrain der ehemaligen Ortschaft die "Hausing Area Kittenberg" der "Rose Barracks". (Karte und Luftbild aus 5)

verwendete Quellen

1 Griesbach, Eckehart, Truppenübungsplatz Grafenwöhr, Behringersdorf 1985
2 Chronik der Ortschaft Sorghof, Sorghof 1988
3 Archiv Josef Sichelstiel, Auerbach
4 Archiv Willi Zinnbauer, Sorghof
5 BayernAtlas, Bayerische Staatsregierung, Vermessungsverwaltung
Mädl, Helmut, Die Geschichte des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr, 1980
Burckhardt, Paul, Die Truppenübungsplätze Grafenwöhr, Hohenfels, Wildflecken, Weiden 1989
Droben im Oberland
Text und Melodie: "Draußen im Schwabenland"

letzte Bearbeitung dieses Artikels am 22. September 2012

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