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Der Maler Ludwig Haimerl (1894-1971) stammt zwar nicht aus Auerbach, hat aber doch einen Platz auf dieser Website, weil er 1928/29 als damals noch junger Hilfs-Lehrer an der Volksschule Ranna den Sitzungssaal des Auerbacher Rathauses herrlich ausgemalt hat.
Hier für die Szene "Einzug von Kaiser Karl IV. in die Stadt Auerbach" an der Stirnseite des Sitzungssaales und für das große rückwärtige Wandgemälde "Jagd auf den Ur" standen Auerbacher dem Autodidakten Haimerl Modell. (z.B. war der stolze Jäger vor dem erlegten Auerochsen unten links Georg Eiles) Bei seiner Arbeit im Auerbacher Rathaus, die sicher länger dauerte, lernte Ludwig H. auch den jungen Rudolf Lodes kennen, dessen Vater Anton städtischer Beamter war, und mit seiner Familie 1904-1928 im 2. Stockwerk wohnte. Eine kleine Episode dazu am Rande ...
Mutter Theres starb schon 1903 und der Vater heiratete
zwei Jahre später wieder. Aus dieser 2. Ehe bekam Ludwig noch vier
Halbgeschwister.
Nach Kriegsende übte Haimerl als junger Lehrer seinen Dienst u. a. an der Volksschule Hahnbach aus. Dort wurde ihm und seiner Frau Anna (+1978) im Jahre 1920 das einzige Kind Ludwig (+2000) geboren.
Etwa Mitte der zwanziger Jahre wurde Haimerl als weiterer Lehrer an die Volksschule nach Ranna versetzt. Wohnung nahm er mit seiner Familie im benachbarten zur Gemeinde gehörenden Dorf Rauhenstein, das er so skizzierte. (aus 2) Auch die benachbarte Burg Veldenstein
in Neuhaus/Pegn. (links) hat für Ludwig
Haimerl "Modell gestanden", ebenso wie die Kaiserburg
in Nürnberg. (aus 2) In dieser Zeit entstand eine ganze Reihe von Bildern, die einen direkten Bezug zu Auerbach zeigen. So auch dieses Madonnenbild mit dem Kirchturm von Auerbach rechts im Hintergrund. Die eindrucksvolle Mariendarstellung war im Besitz eines Auerbacher Patenkindes von Ludwig Haimerl.
Ludwig Haimerl malte eine Reihe von Blumenbildern in verschiedenen Techniken, z.B. Feuerlilien und Geranien (beides Aquarelle) und Dahlien (Ölbild; Mitte). (aus 2) Als Leutnant der Reserve ging Haimerl zur deutschen Wehrmacht und nahm am 2. Weltkrieg als Berufsoffizier teil.
Am 20. Juli 1944 war Ludwig Haimerl in seinem Büro im Bendlerblock in Berlin. Von dem Attentat auf Hitler wusste er nichts, wunderte sich aber, als plötzlich Soldaten in den Raum stürzten und das Telefonkabel aus der Wand rissen.
Nach seiner Entlassung kehrte Ludwig Haimerl nicht mehr in die Schule zurück, sondern trat in den Dienst der Gemeinde Burgweinting, die seit 1977 zur Stadt Regensburg gehört. Und Regensburg bot dem Maler Haimerl viele Motive. "Nebenbei" malte Ludwig Haimerl eine ganze Reihe von Bildern, u. a. wieder Blumen. Sie schauen so echt aus, dass man meinen könnte, es seien Fotos. Auch mehrere Portraits (aus 2) in verschiedenen Techniken stammen aus der künstlerischen Hand von Ludwig Haimerl. Leider lassen sie sich wie die meisten seiner Werke zeitlich nicht genau einordnen, und auch die dargestellten Personen sind nicht bekannt.
Der Maler Ludwig Haimerl starb am 13.11.1971 in Burgweinting; seine Frau Anna überlebte ihn um gut sechs Jahre. Der einzige Sohn Ludwig jun. starb 2000 in Pforzheim.
verwendete und weiterführende Quellen
letzte Bearbeitung dieses Artikels am 17. November 2022 |