Heilige Familie
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Die Wellucker Dorfkapelle
Zur Heiligen Familie

ist ein Zeugnis der Volksfrömmigkeit aus unseren Tagen, denn anders als z.B. die Kapellen auf dem Pinzigberg oder Gottvaterberg entstand sie erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts.
Zu Beginn des Jahres 1993 entschloss sich nämlich die Dorfgemeinschaft von Welluck zum Bau dieses kleinen Gotteshauses. Dazu wurde eigens ein Kapellenverein gegründet, dessen Vorsitzender bis zu seinem Tod (+17.12.2018) Josef Zimmermann war. Ihm folgte seine Tochter Kerstin Grüner.

... erst ca. 30 Jahre alt!

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Zusammen mit dem Dorfzentrum (2002) ist die Kapelle Zur Heiligen Familie im Auerbacher Ortsteil Welluck ein echter Mittelpunkt der schon uralten Ortschaft geworden.

Baugeschichte der Kapelle

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erster Spatenstich am 3. Juni 1995

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feierliche Grundsteinlegung am 15. Juni 1995 (Fronleichnam)

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Richtfest am 12. August 1995

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Festgottesdienst anlässlich der Weihe der Kapelle "Zur Heiligen Familie" am 29. Juni 1997

Zur Errichtung und Ausgestaltung ihrer Kapelle haben Wellucker Dorfbewohner rund 1.500 freiwillige Arbeitsstunden und über 100.000 DM aufgebracht.

Das Innere der Kapelle

Ein angenehmes Licht empfängt den Besucher der Kapelle "Zur Heiligen Familie". Es kommt durch die sechs Buntglasfenster aus der Werkstatt von Wolfgang Höller (Eschenbach/Opf).
Seitlich des Altars links ist die hl. Familie dargestellt, rechts die Auferstehung Jesu. (siehe Foto oben)

Weitere vier Fenster symbolisieren die vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde.

Im Blickzentrum der Kapelle ist der aus hellem Ahornholz gestaltete Altar mit der vom bekannten Künstler Peter Kuschel aus Etzelwang gestalteten Bronzeplastik an der Wand dahinter.

Diese etwas anders als gewohnte Darstellung
des Kruzifixes zeigt nicht so sehr den leidenden Christus,
sondern mehr den auferstandenen,
wie er mit ausgebreiteten Armen gleichsam
die Menschheit und die ganze Welt umfasst.
Das unterstreicht auch der symbolisierte Erdkreis,
auf den das Kreuz projiziert ist.

Oben an der Decke wurde gleichsam als Schlussstein das Wappen der ehemaligen Gemeinde Nitzlbuch, zu der Welluck bis 1978 gehörte, angebracht.

Der halbierte („geminderte“) Adler
erinnert an die enge Verflechtung
Nitzlbuchs mit dem Kloster Michelfeld,
das ja schon bei der Gründung  1119
dem Evangelisten Johannes
geweiht worden war,
dessen Symbol ein Adler ist.

Hammer und Eisen im unteren Teil des Wappens erinnern an den Eisenerzbergbau, und die Ähre weist darauf hin, dass die Landwirtschaft früher der Haupterwerbszweig der Dorfbewohner war.

Die acht Bänke links und rechts im Innenraum wurden, wie der Altartisch, in der Wernberger Schreinerei Hans Geitner aus naturbelassenem Ahornholz angefertigt.

Das Weihwasserbecken

Ein besonderes Schmuckstück
der Wellucker Kapelle
"Zur Heiligen Familie"
ist das Weihwasserbecken
neben der Tür.

Zur Erinnerung an den Eisenerzbergbau in der nahen Grube Maffei arbeitete der einheimische Handwerker Werner Kormann in einen Erzbrocken eine Schale aus Edelstahl ein.

Glocke aus Dornbach

Eine weitere Besonderheit
der Wellucker Kapelle 
"Zur Heiligen Familie"
ist die Glocke im  Dachtürmchen.

Im Zuge der Erweiterung des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr ab 1936 wurde auch das Dorf Dornbach abgelöst. Die meisten Häuser waren allerdings noch gut ein Jahrzehnt bewohnt.

Bei der endgültigen Räumung
der Ortschaft Dornbach
im Jahre 1949 übergab
der letzte Pfarrer von Hopfenohe,
zu dem die Filiale Dornbach gehörte,
Johann Ritter eine der drei
uralten Glocken der Familie Meisel
in Welluck, von deren Haus
sie fortan den Dorfbewohnern  läutete.
(Foto Kirchenruine Dornbach 2009)

Dieses spätgotische Glöcklein von 1438 hängt seit Weihnachten 1996 in der Kapelle Zur Heiligen Familie in Welluck. Es ist wohl nach der bekannten  Theophilusglocke in Thurndorf die älteste Glocke unserer Gegend.

Die lateinische Umschrift in gotischen Minuskeln lautet ave maria gratia plena dominus tecum („Gegrüßet seist du Maria voll der Gnade, der Herr ist mit dir“). Zwischen den einzelnen Wörtern sind kleine Glöckchen gleichsam als Trenner. Weiter sind auf dem Glockenmantel (Durchmesser 0,557 m) die römischen Zahlzeichen MCCCCXXXVIII (1438) zu lesen. (2, Seite 40)

Es ist sehr schön,
dass es auch
in unseren Tagen
noch Menschen gibt,
die nicht nur für sich
und ihre Familien
große und prächtige Häuser
bauen, sondern auch
- wie unsere Vorfahren -
dem Herrgott
einen würdigen Platz
einräumen.

verwendete und weiterführende Quellen

1 Zimmermann, Josef (+17.12.2018), Archiv, Welluck
2 Hager, Georg, Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, Oberpfalz und Regensburg, Band XI, Bezirksamt Eschenbach, München 1909
  siehe auch
  Weber, Rudi, Kirchen und Kapellen in und um Auerbach

Telemann, Georg Philipp (1681-1767)
Also hat Gott die Welt geliebt (Joh 3,16)

letzte Bearbeitung dieses Artikels am 16. November 2023

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