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 Oberer Kammerweiher mit blühendem
Blutweiderich (Foto 
Juli 2020, we) 
Die
Kammerweiher 
liegen im Naturschutzgebiet
Pegnitzau zwischen Ranna und Michelfeld auf dem Gebiet der Stadt Auerbach in der Oberpfalz. 
Sie sind eines der bedeutendsten Biotope in der Region. Ihnen kommt eine große 
Bedeutung für den Artenschutz zu. Sie werden seit 1980 von der Kreisgruppe 
Amberg des Bund Naturschutz betreut. 
 
Die Weiher bieten Heimat für viele zum Teil gefährdete Vogel- und 
Amphibienarten. Die insgesamt 17 ha große Wasserfläche der beiden Weiher wird 
nicht befischt. Um den Fischbestand jedoch so zu regulieren, dass einerseits 
genügend Nahrung für die Fische bereitsteht, andererseits aber auch die 
Amphibien oder Nachkommen von Wasservögeln eine Chance zum Überleben haben, 
müssen die Weiher aber regelmäßig abgefischt werden. Insbesondere Raubfische, 
wie Hechte oder Barsche dürfen nicht in großem Maße in den Weihern vorkommen. 
(nach) 
Geschichte 
Bereits im 18.
Jahrhundert wurden diese beiden Himmelsweiher oder
Himmelsteiche vom Kloster Michelfeld
als Fischteiche gehalten. Sie sind heute im Eigentum der 
N-Ergie Nürnberg. 
Seit 1980 betreut der  Bund Naturschutz
Kreisgruppe Amberg-Sulzbach
 (Obere Gartenstraße 3, 92237 Sulzbach-Rosenberg)
die Kammerweiher, die von da ab ausschließlich  unter dem Gesichtspunkt des Artenschutzes bewirtschaftet werden. Unter 09661
3427 kann man einen Termin für eine qualifizierte Führung ausmachen. 
Nachdem durch den Erzabbau im Grubenfeld
Leonie die Kammerweiher mangels Zufluss zunächst trocken fielen, sind sie seit Beendigung
des Erzabbaus 1987 wieder ständig mit Wasser gefüllt. 
 
Seit dem Jahre 1998 sind die Kammerweiher Bestandteil des damals ausgewiesenen
Naturschutzgebietes „Pegnitzau zwischen  Ranna und  Michelfeld".
 Das gesamte geschützte Gebiet von ca. 198 ha Fläche umfasst einen etwa 8 km
langen naturnahen Talabschnitt der Pegnitz in den Regierungsbezirken
Mittelfranken, Oberfranken und Oberpfalz.
 (Download der Verordnung)
 
  
.jpg)  
Detail aus einer Karte (1839) der aufgestellten 
Informationstafeln 
Die
Kammerweiher 
bei Michelfeld
sind für jeden Naturfreund einen Besuch wert, und das praktisch zu jeder
Jahreszeit. 
  
    
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       In der 
      kalten Jahreszeit 
      bietet sich 
      die riesige Eisfläche 
      der Kammerweiher 
      direkt an zum 
      Schlittschuhfahren, 
      Eisstockschießen, 
      Eishockeyspielen 
      und anderen 
      winterlichen 
      Vergnügungen. 
       
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So kann man die Kammerweiher z.B. von Michelfeld aus erreichen: Michelfelder Hauptstraße
Richtung Pegnitz – vor der St. Leonharskirche
links in den Veldensteiner-Forst-Weg - vorbei an Friedhof, Tennisanlage, 
FW-Gerätehaus und Anwesen Niedernhof (mit Kapelle) – unter der B 85 durch und
dann auf dieser Straße bleiben praktisch bis sie an der Pegnitz bei der
Einsiedelbrücke endet. Rechts ist ein
Parkplatz mit Hinweistafeln, links führt ein Gehweg zu den Kammerweihern. Der 
erste ist der obere Kammerweiher. 
(s. oben) 
Eine andere, für Fußgänger und Radfahrer gleichermaßen zu empfehlende Route
geht von der Waldgaststätte Rußhütte aus: Vom
Parkplatz Rußhütte links durch den Herzogswald nach Westen auf der auch für den
Fahrverkehr zugelassenen, aber nicht geteerten Gemeindeverbindungsstraße
Auerbach-Fischstein ca. 2,5 km. Kurz vor dem
Verlassen des Waldes fällt die Straße steil ab ins Tal der Pegnitz, in dem
auch die Eisenbahnstrecke Nürnberg – Bayreuth verläuft. Bevor man die
Flussaue erreicht biegt scharf nach rechts ein Waldweg ab, der direkt zu den
Kammerweihern führt. Auf dieser Tour kommt man zuerst zum unteren Kammerweiher. 
(s. unten) Bis hierher hat man rund 3,5 km zurückgelegt. 
  
    
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       Ende 2008 
      errichtete der 
      Bund Naturschutz 
      auf dem Damm 
      zwischen den Weihern 
      eine Aussichtskanzel, 
      von der aus man gut 
      das Leben auf den 
      großen Wasserflächen 
      beobachten kann. 
      (Bericht NN, SRZ)  | 
   
 
Ein möglicher Rückweg beginnt über den Damm zwischen den
beiden Weihern und führt mit geringen Schwankungen nordostwärts nach ca. 2,7
km wieder zurück zum Ausgangspunkt. Hier sollte man nicht sofort sein Auto
besteigen, sondern zu einer wohlverdienten Brotzeit im gemütlichen Wirtshaus 
Rußhütte einkehren.
 
Kammerweiher
und Artenschutz 
Den Kammerweihern sowie dem gesamten NSG  Pegnitzaue kommt als einem der wenigen
Feuchtgebiete in der wasserarmen nördlichen Frankenalb grundsätzliche
Bedeutung für den Artenschutz zu. 
Bei Erhebungen der Tierwelt durch den Bund Naturschutz, Kreisgruppe Amberg
wurden 2002
über 60 verschiedene Vogelarten
festgestellt, darunter allein 16 gefährdete Arten der Roten Liste. Viele
Vögel nutzen die großen Wasserflächen als Rast- und Nahrungsplatz auf dem
Durchzug. 
  
Tafeln informieren z.B. über die Tierwelt der Kammerweiher 
Unter den sieben hier
vorkommenden Amphibienarten
verdient der außerordentlich seltene  Springfrosch besonders
erwähnt zu werden. 
In
den Flachwasserbereichen der Kammerweiher, sowie in den
Erlenbruchgebieten der Pegnitzaue finden u. a. Frösche, Molche, Unken und Kröten
gute Entwicklungsmöglichkeiten. 
  
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       Die Ufersäume
      der Kammerweiher  
		sind wichtige Lebensräume fürr Reptilien,
       
		wie der häufig vorkommenden Ringelnatter.  | 
   
 Sieben der
hier nachgewiesenen 25 Libellenarten stehen auf der Roten
Liste. Libellen bevorzugen
nährstoffarme Verhältnisse und einen höheren Anteil an Unterwasser- und Schwimmblattvegetation. Der obere Kammerweiher mit seinen ausgeprägteren
Verlandungsbereichen ist arten- und individuenreicher, der Anteil an Arten mit
spezielleren Ansprüchen an Nährstoffgehalt und Wasservegetation ist höher. 
Mehr über Schmetterlinge, über
Insekten, über Käfer,
über Zweiflügler, über Hautflügler
usw. findet man in bzw. auf der Insektenbox. 
Amphibische Lebensräume an den
Uferbereichen, wie z. B. Gross-Seggenrieder, Schilfröhricht, Erlenbruchwälder,
sind wichtige Bestandteile im  Ökosystem naturnaher Teiche.
 
Gefährdungsfaktoren
für die Tierwelt der Kammerweiher sind ein zu hoher Fischbesatz, ein zu hoher
Wasserstand und für einige Arten ein zu hoher Nährstoffgehalt. Besucher,
die sich nicht an die Wege halten und vor allem streunende Hunde sind eine
weitere entscheidende Ursache für Störungen der Vogelwelt, die zum Aussterben
von Arten dadurch führen kann, dass die die Tier ihre Gelege verlassen werden. 
Um die Lebensraumbedingungen
für die Tierwelt zu optimieren ist es wichtig im Jahreszyklus einen solchen
Wasserstand einzustellen, der einerseits die Entwicklung von Verlandungszonen
zulässt, aber andererseits nicht zum Zuwachsen der Wasserfläche führt. Der
Fischbesatz muss durch gelegentliches Abfischen so reguliert werden, dass genug
Fische als Nahrung zur Verfügung stehen, andererseits der 
Nachkommenschaft der Amphibien -  Laich und
Kaulquappen, die den Fischen
als Nahrung dienen - eine Überlebenschance zu geben. Die extensive
Bewirtschaftung der Weiher ist die Voraussetzung dafür, die Artenvielfalt zu
erhalten und zu vergrößern. 
  
Denken
Sie bitte, 
wenn Sie sich an der wunderbaren Landschaft 
der Kammerweiher erfreuen 
und sich dabei erholen, 
auch an "Ihren Beitrag" 
zum Erhalt dieses Naturschutzgebietes, 
z.B. durch angemessenes Verhalten!
 
  
letzte Bearbeitung dieses Artikels am 3. März
2025
 
   
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