Gut Heringnohe
Heringnohe ist heute ein Ortsteil der
Stadt Vilseck, und liegt
gut 4 km nordwestlich von deren Rathaus unmittelbar an der südlichen Grenze des
Truppenübungsplatzes Grafenwöhr. (Luftbild
aus BayernAtlas) Früher führte die Straße von Auerbach nach Vilseck und
Amberg nur wenige Meter westlich des Gutes
Heringnohe vorbei.
Ortsname und frühe
Geschichte
Heringnohe war ursprünglich ein bambergisches Hammergut wie die benachbarten Altenweiher,
Altneuhaus, Hellziechen
und Langenbruck. Sie werden erstmals um 1400
genannt.
Die ersten bekannten schriftlichen Namensformen Hargnoe, später Hargenohe,
Hargenaw und Horgnau bedeuten "wahrscheinlich (Hammergut) in
der horgen (sumpfigen) Au. Aus Horgenau entwickelte sich das Wort Harinau,
dann Heringnou (Anm.: so heißt die Ansiedlung im Dialekt noch heute!)
und Heringnohe." (1, Seite 68)
Auf diesem Ausschnitt aus der Zweidlerschen
Karte von 1597 ist das Hammergut heringnoe (am unteren Bildrand links der
Mitte) zur damaligen Zeit abgebildet.
(nach 3, Seite 27) Zu sehen ist eine doch recht stattliche Gutsanlage. (Die Karte von Peter Zweidler trägt links unten folgende Inschrift: Vera et geometrica delineatio territory civitatis Vilseck, ad
Episcopatum Bambergensem pertinentis, cum omnibus Pagis, Villis, Sylvis, Fluviis
et Piscinis etc. Authore Petro Zweidlero, Teuschnicense, Matheseos Studioso.
1597)
Eigentümer von Heringnohe
Erster bekannter Eigentümer oder Gutsherr von Heringnohe ist 1387 Hans
Hegner. Die Hegner waren ein damals weithin tätiges Hammergeschlecht, das
u.a. auch auf Altenweiher saß und nach Bamberg "zinste".
Auf die Hegner folgten ab 1393 die Frank aus Sulzbach, die das Hammergut
etwa 100 Jahre inne hatten. 1491 übernahm Leonhard Portner, verheiratet
mit Ursula Frank, das Anwesen. Die Portner saßen dann bis hinein in die Zeit
des Dreißigjährigen Krieges (1618-48)
Heringnohe, das wie die ganze Gegend u.a. 1638 unter den Fürstenbergischen und
1640 unter den Birkenfeldschen Truppen zu leiden hatte.
1630 bat Verwalter Johann Kohler um Ermäßigung der Kriegslasten, 1641
wird er als Hammerherr geführt. "1649 finden
wir Ulrich von Plettenberg, 1683 den Bamberger Domkapitel-Syndikus Kaspar GesseI
als Besitzer." (1, Seite 17) Danach folgten in kürzeren Abständen weitere
Hammerherrn.
Wohl 1743 erwarb Georg Graf aus Oberweißenbach (HNr 2) Heringnohe. Er
hatte schon seit 1722 Altneuhaus und seit 1740 Altenweiher. Ihm folgten aus der
gleichen Familie Kilian Johann und Franz Xaver, der ab 1. November 1807,
ähnlich wie sein Verwandter auf Hammergänlas,
das Adelsprädikat "von" tragen durfte. Nach den von Graf (der
letzte hieß Joseph) ging das Gut Heringnohe 1847 an die ebenfalls adligen von
Lindenfels, die es etwa zwei Jahrzehnte besaßen.
"Am 6. März 1867 übernahm Christoph Kredler das Gut, der Hammer
ging ein. Der letzte Kredler auf Heringnohe war am 24. März 1871 geboren und
besuchte in Amberg das Gymnasium. Er starb 1931, nachdem das Gut durch mißglückte
Unternehmungen schwer verschuldet war. Er wurde im Zwinger zu Vilseck neben
seiner Frau beerdigt. Der Kaufmann Hans Götz aus Freihung erwarb das
Gut. Er brachte es wirtschaftlich wieder in die Höhe. Nach seinem Tod 1957 übernahmen
Emma Götz, später Sohn Os wald Götz das Gut." (1, Seite 17) Heute ist Joachim
Götz der Heringnoher. (Webseite
Gutshof Heringnohe)
Über mir leihweise zur
Verfügung gestellte
Fotos und Informationen
über Heringnohe
würde ich mich sehr freuen, denn ...
... daran arbeite ich gerade.
Bitte etwas Geduld.
verwendete Quellen