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Pfarrkirche
St. Johannes
der Täufer
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Das Dorf Auerbach bestand bis etwa 1140
hauptsächlich aus einigen Häusern am Grünhof, in der Bachgasse und in der
unteren Vorstadt. „Auf dem Platze der heutigen Spitalkirche soll nach der
Volkstradition schon lange vor der Gründung der Pfarrei Auerbach eine Kapelle
mit Begräbnis gestanden sein, die zur Pfarrei Velden gehörte und vielleicht
Johannes dem Täufer gewidmet war. Nachdem man bei Pflasterungen und anderen
Erdarbeiten in der nächsten Umgebung der Spitalkirche schon wiederholt alte
christl. Gräber bloßlegte u. nachdem die weite Entfernung der Pfarrkirche
Velden die Existenz einer Kapelle u. Sepultur (Anm.:
lateinisch sepulchrum = Grab) in Auerbach wahrscheinlich
macht, kann man der Volkstradition gewiß einigen Glauben schenken und der
Chronist Neubig wird wohl auch darauf seine Hypothese gebaut haben.“ (1)
Die St.
Jakobus-Kirche
Als 1140 auf Drängen des damaligen Abtes die Umsiedelung der Michelfelder Handwerker, Händler und Kaufleute
vom dortigen Benediktinerkloster weg begann,
bauten sich diese ihre Häuser - es waren immerhin ca. 120 - etwa in den in
unserer Zeit so genannten Straßenzügen Oberer Marktplatz - Pfarrstraße
– Kirchstraße und Dr.-Heinrich-Stromer-Straße. Auf die etwa im Zentrum
davon liegende erhöhte Stelle, den „Kirchstock“, wurde auch die erste
Kirche gestellt. 1144 war sie fertig und wurde vom Michelfelder Abt Adalbert dem
hl. Jakobus dem Älteren geweiht. „Im Herzen des Ortes auf einer Anhöhe
stehend beherrscht die stattl. Pfarrkirche bis auf den heutigen Tag die übrigen
Bauten des Ortes wie eine Königin ihren Hofstaat, wie eine Henne ihre
Küchlein.“
(1)
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Von der ersten hölzernen
Pfarrkirche
aus dem Jahre 1144 sind natürlich keine
Bilder oder Zeichnungen überliefert.
Der Chronist Joseph Köstler war jedoch
durch sein intensives
Quellenstudium davon
überzeugt, dass sie so ausgesehen haben muss.
Er ließ deshalb um 1910
von seinem Neffen
Joseph Tobias Meier
diese und die beiden nächsten
Federzeichnungen
für seine Chronik anfertigen. (Band 1, Seite 277ff)
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Diese erste Pfarrkirche war eine dreischiffige,
romanische Holzkirche mit einem
etwas abgesetzten Glockenturm. Die Sakristei lag im Gegensatz zu heute rechts
vom Hauptaltar, also zum Pfarrhof hin. Sie hatte einen eigenen Eingang, und
durch sie gelangte man über eine Stiege zur Kanzel und zu dem sich darüber
befindlichen Musikchor. Auf der anderen Seite in Richtung der jetzigen Sakristei
lag eine Rüst- oder Schatzkammer. Unter der flachen holzgetäfelten Decke
waren in den Seitenschiffen links Barbaraaltar und heiliges Grab, rechts
Sebastians- und Christopherusaltar. Im linken Seitenschiff hatte das einfache
Volk seinen Platz, im rechten die Dienstboten, Bauern und Handwerksgesellen, während
das Mittelschiff für die Bürger bestimmt war. Zu den drei Schiffen gab es
separate Eingänge. Sechs mächtige Holzsäulen mit Schnitzereien trugen die
Decke des höheren Mittelschiffes. Im Kircheninneren war es zu dieser Zeit bestimmt
nicht besonders hell.
Die erste
Steinkirche
Als, wohl 1314, Ludwig der Bayer Auerbach zur Stadt erhob, hatte dies viele
Umwälzungen
und Änderungen zur Folge. So bekam der Ort u.a. eine städtische Verfassung,
neue Rechte und einen Magistrat. Die Bürger bauten sicher ihre Häuser schöner
und größer um, legten die Stadtmauer mit Toren und Türmen an und waren natürlich
auch nicht mehr mit einer Holzkirche zufrieden. Sie rissen die St. Jakobuskirche
ab und bauten an gleicher Stelle und im gleichen romanischen Stil ein neues
Gotteshaus aus Stein.
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Kurz nach der Stadterhebung
anno 1314
wurde die erste Holzkirche
durch einen romanischen Steinbau ersetzt.
Das
Patrozinium wechselte dabei um 1319
von St. Jakobus auf St.
Johannes den Täufer.
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Die neue Kirche hatte wiederum ein hohes Mittelschiff und zwei niedrigere Seitenschiffe
mit romanischen Rundbogengewölben als Decken. Den Glockenturm hatte man ans
Hauptgebäude angebunden und in sein Erdgeschoss die Sakristei verlegt. Links
vom Hauptaltar waren nunmehr Schatzkammer, Barbara- und ein neu geschaffener
Frauenaltar, rechts Sebastians- und Jakobialtar. An der Westseite, also zum
Marktplatz hin, war eine zweistöckige Empore angebracht, wovon die untere den
Ratspersonen und Bürgern vorbehalten war, die obere von den anderen männlichen
Kirchenbesuchern eingenommen werden konnte. Im Mittelschiff hatten die Frauen
ihren Platz, zudem ältere Männer und Kinder. An den Vorbau des Hauptportals
waren zwei kleine Kapellen oder Nischen angebaut, in denen links das hl. Grab
und rechts der hl. Christopherus verehrt wurden.
Die Lichtverhältnisse hatten sich wohl nicht entscheidend verbessert. Unter den
Fenstern des Mittelschiffs waren in Form eines Frieses die Wappen und Namen der
Stifter und Wohltäter der Kirche aufgemalt.
In diesem 14. Jahrhundert, nach Köstler „die Glanzperiode“ Auerbachs,
genauer um 1354 wurde die künstlerisch sehr wertvolle gotische Monstranz
angeschafft bzw. gestiftet, auf der der alte und der neue Kirchenpatron, St.
Jakobus und St. Johannes der Täufer zu sehen sind; diese Monstranz wird heute
noch bei besonders festlichen Anlässen benutzt.
Wiederaufbau
nach den Hussitenkriegen
Auerbach (und sein gesamtes Umland) gehörte 1353-1400 zu Böhmen, war seit 1373
sogar Hauptstadt von Neuböhmen und Sitz eines Landgerichtes. Kaiser
Karl IV. und
sein Sohn König Wenzel weilten mehrmals in der Stadt und schenkten ihr
zahlreiche Privilegien. Nach der Absetzung Wenzels am 28. August 1400 wurde
der Amberger Ruprecht von der Pfalz zum deutschen König (1400-1410) gewählt.
Er setzte alles daran, Neuböhmen und damit auch unsere Stadt wieder unter seine
Herrschaft zu bekommen. Am 16. Oktober 1400 wurde Auerbach nach heftigem
Kampfe von den Pfälzern erobert und die Böhmen aus dem Lande vertrieben. Auerbach
wurde dabei schwer beschädigt. Unter den zahlreichen nahezu völlig zerstörten
Gebäuden war u.a. auch der Pfarrhof, und so ist anzunehmen, dass die
unmittelbar daneben stehende Kirche ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen
wurde. König Ruprecht und ab 1404 dessen Sohn Pfalzgraf Johann befreiten die
Stadt und ihre Bürger für 12 Jahre von allen Abgaben, damit sie ihre Gebäude
wieder aufbauen konnten.
Wegen der drohenden Hussitengefahr ordnete Johann für sein ganzes Land die
Befestigung der Kirchhöfe an, damit bei einem Angriff besser Widerstand
geleistet werden konnte; für Frauen und Kinder bot die Kirche zudem einen
besseren Schutz. Pfarrer Dyemar baute deshalb eine Ringmauer um den Kirchplatz
und ließ die Häuser um den Stock befestigen. Gleichzeitig wurden die
Stadtmauern verstärkt und die gesamte mittelalterliche Befestigungsanlage
ausgebaut. Trotz all dieser Maßnahmen eroberten die Hussiten am Donnerstag nach
Lichtmess 1430 (9. Februar) das von den meisten Bürgern verlassene Auerbach und
verwüsteten es nahezu vollständig. Dabei gingen auch Kirche und Turm
teilweise mit zugrunde. Pfalzgraf Johann erließ daraufhin der Stadt auf 15
Jahre sämtliche Steuern wegen „sullcher beschedung, alls leider unser
Burger zu Awrbach von den verdampten ketzzern aus Böheim mit prant und ander
beschedung entfanngen haben“. (2)
Mit zu den ersten Maßnahmen zählte die Wiederherstellung der ausgebrannten Kirche.
Aus Geldmangel konnte man keinen völligen Neubau erstellen, sondern musste sich
mit einer Ausbesserung des noch vorhandenen Mauerwerkes und der Erneuerung
der Inneneinrichtung begnügen. U.a. wurden die beiden Außeneingänge zu den
Emporen zugemauert und ins Kircheninnere verlegt und das Dach etwas verändert.
Insgesamt gesehen, auch von der Inneneinrichtung her, behielt das Gotteshaus
im Wesentlichen seinen bisherigen romanischen Stil - wenn auch leicht gotisiert
- und sein altes Aussehen bei. Allerdings wurde schon damals geklagt, dass die
Kirche zwar hoch, aber viel zu kurz und zudem (immer noch!) recht dunkel sei,
und kaum die Hälfte der Pfarrkinder fassen könne.
Bestimmt hatte man zunächst auch den Turm notdürftig ausgebessert. Als jedoch
1434 von einer Nürnberger Gießerei bei Meister Ulrich neue Glocken angeschafft
wurden, konnte er diese nicht mehr tragen; 1441/45 wurde deshalb ein neuer Turm
im gotischen Stil errichtet.
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Das Erdgeschoss des Auerbacher Kirchturms
trägt an der Südseite die
Jahreszahl 1445 (Foto links),
an der Ostseite eine nicht mehr
lesbare Inschrift von 1442
in
gotischen Minuskeln.
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Die gotische
Kirche
Um das Jahr 1500, als die Folgen des Hussitenüberfalls beseitigt und die Bürger
wieder zu etwas Reichtum gekommen waren, fand ein größerer Umbau der Pfarrkirche
statt, wobei sie der Zeit entsprechend gotischen Charakter erhielt. „Es finden
sich zwar nirgends direkte Urkunden über diesen Umbau, jedoch bezeugen ihn
indirekt die Ablaßbriefe dieser Zeit u. die aus dieser Zeit stammenden
kunstvollen spätgotischen Holzfiguren auf dem Barbara- und Frauenaltar,
ferner der schöne Taufstein mit der Jahrzahl 1525 u. die gotische Pieta.“ (1)
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Um 1500 wurde die Pfarrkirche
gründlich umgebaut.
Der ebenfalls gotische Kirchturm
war schon einige Jahrzehnte
vorher errichtet
worden.
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Um mehr Platz zu schaffen, erhöhte man in dieser Zeit die beiden Seitenschiffe
fast auf die Höhe des Mittelschiffes und baute die noch heute vorhandenen
Seitenemporen ein. Diese standen den männlichen Handwerksgesellen, Taglöhnern
und Bauern zur Verfügung. Ein einheitliches, mächtiges Dach überdeckte
nunmehr alle drei Schiffe. Durch neue große Fenster im ersten Stockwerk konnte
endlich mehr Licht in das Kircheninnere gelangen.
Die zwei Kapellen (heiliges Grab links und Christopherus rechts vom
Haupteingang), Schatzkammer, Sakristei, Kanzel und Musikchor mit Orgel blieben
an ihren bisherigen Plätzen. Die Seitenaltäre links waren Liebfrauen-,
Barbara- und Michaelsaltar, rechts Apostel-, Sebastians- und Jakobialtar;
Liebfrauen- und Apostelaltar standen dabei wie heute im Hauptschiff, die anderen
Nebenaltäre in den Seitenschiffen.
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Diese Pieta-Gruppe stand früher am Pfeiler
der heutigen Kanzel;
sie hat jetzt
beim Ausgang zum Ölberg ihren Platz.
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Der Ölberg an der Südseite mit der lebensgroßen Steinfigur
des betenden Christus, sowie die Johannes-Schüssel an der Chor-Südwand
entstammen ebenfalls dieser Zeit.
1555 wurde der Turm um ein weiteres Stockwerk erhöht und mit einer kupfergedeckten
Haube versehen.
„Auf Befehl der Regierung mußten 1556/76 alle Seiten- und Nebenaltäre,
Heiligenfiguren, Bilder, Meßgewänder, Monstranzen usw. aus der Kirche
entfernt und vernichtet werden. Nur gezwungen entfernten die lutherischen Bürger
in Auerbach diese Sachen, vernichteten aber weder Bild noch Schmuck oder sonst
etwas, sondern versteckten alles an geheimen Orten in der Kirche, wo es 1625
gelegentlich der Gegenreformation wieder gefunden wurde u. teilweise noch
heute in der Kirche vorhanden ist.“ (1) In dieser kalvinischen Zeit
(„Bilderstürmer“) wurde u.a. die oben angesprochene wertvolle Monstranz
aus dem 14. Jahrhundert in eine Nische des Kirchturms eingemauert und so vor der
Vernichtung gerettet.
Die
Barockisierung der Pfarrkirche
Pfarrer Georg Haunold, 1668-94 in Auerbach, schrieb am 8. Juni 1682 an die Regierung
und klagte, dass die Pfarrkirche immer noch zu klein sei, und machte auch gleich
Vorschläge für eine grundlegende Umgestaltung des Innenraumes. Landrichter und
Magistrat schlossen sich dem Vorhaben des Pfarrers an; Bürgermeister Hans Georg
Merkl, der, wie an anderer Stelle zu lesen ist, auf dem Ebersberg (heute Gottvaterberg) eine Kapelle bauen wollte, argumentierte dagegen, man solle die
Pfarrkirche in dem Zustand lassen, in dem sie seit 300 oder 400 Jahren ist:
„Als ehrwürdiges Altertum haben wir sie von unseren Altvorderen überliefert
bekommen, als solches wollen wir sie unseren Kindern übergeben.“ (3)
Die Regierung verlangte schließlich ein Gutachten des renommierten Baumeisters
Georg Dientzenhofer (1643-89; sein jüngerer Bruder Wolfgang baute die
Klosterkirche in Speinshart), der gerade am Zisterzienserkloster Waldsassen
arbeitete. Dieser legte am 18. Dezember 1682 drei Pläne vor, nämlich einen mit
dem Aufmaß der bestehenden gotischen Kirche, einen zweiten für einen vollständigen
Neubau um 14.000 fl (Gulden) und einen weiteren für einen Um- und Anbau um
4.000 fl. Wahrscheinlich angesichts dieser enormen Kosten sprach sich nun auch
der Magistrat gegen die Baumaßnahme aus, so dass das Projekt ca. drei Jahre
ruhte.
Mit Hilfe von Rentmeister Baron von Puchleuten wurde 1685 durch den kurfürstlichen
Bauschreiber Johann Mauritius Löw ein Gutachten über die Kirche erstellt,
das die unbedingte Notwendigkeit der Maßnahme unterstrich. Maurermeister Johann
Kirchberger aus Neustadt an der Waldnaab fertigte nach den Vorstellungen Löws
einen Bauplan, der nach weiteren Verzögerungen am 22. Juni 1686 endlich
genehmigt wurde. Er sah u.a. den Abbruch des Westgiebels, die Auswechslung der
„plumpen“ Säulen, eine Verbreiterung des Mittelschiffs, sowie einen Anbau
nach Westen mit einer Chor- und Orgelempore vor. Zu den veranschlagten Kosten
von 2.179 fl gab Stadtpfarrer Haunold aus seinem Privatvermögen 750 fl, die
Kirchenstiftung brachte 500 fl auf, die Spitalstiftung 400 fl, die Bürgerschaft
200 fl; die Pfarrei Dornbach lieh 150 fl.
Am Tag nach Johanni begannen die Bauarbeiten, die sich über ein Jahr bis zum
25. Oktober 1687 hinzogen. „Eine schwere Sorge für den Herrn Dechant war es,
für die innere Ausstattung des Gotteshauses mit Kirchenstühlen, Altären,
Statuen usw. das nötige Geld von Guttätern zu bekommen. Es waren 1694 nur 1
Hochaltar u. 2 gar kleine Seitenaltärlein vorhanden. Nachdem Dechant Haunold
1694 starb, blieb die Ausschmückung der Kirche seinem Nachfolger, Herrn Dekan
Frey, vorbehalten. Daß aber die Stadt Auerbach um geringes Geld ein solch
stattliches Gotteshaus bekam, das ist nur dem energischen Willen u. dem klugen
Verständnis des Dechant Haunold zuzuschreiben. Ihm sei Dank!“ (3) Die zwei
Seitenaltäre wurden 1768 abgebaut, der Hochaltar 1784 und jeweils durch größere
ersetzt.
Die gesamte Inneneinrichtung ist hier beschrieben.
Annakapelle,
Schatzkammer und Sakristei
1730 ließ Stadtpfarrer Johann Friedrich Trettenbach, 1722-1772 Pfarrer in
Auerbach, die Annakapelle anbauen und darüber eine neue Schatzkammer
einrichten. Für sich selbst schuf er unter der Annakapelle eine Gruft. Unter
Pfarrer Trettenbach wurde auch die Orgelempore auf ihre heutige Form gebracht.
Eine weitere größere Veränderung erfolgte 1780 mit dem Abbruch des längst zu
kleinen, alten romanisch-gotischen Chorraumes, der zudem baufällig geworden
war. Das neue Presbyterium mit dem Hochaltar wurde einfach an der Ostseite
angesetzt; dies erklärt auch den an dieser Stelle doch recht schmalen Durchgang
zwischen Kirche und Nachbaranwesen. Im Zuge dieser Maßnahme entstand die
heutige Sakristei mit der darüber liegenden feuersicheren Schatzkammer.
Anbau und nachträglich auch Annakapelle wurden aus großen Sandsteinquadern
errichtet, während die übrige Kirche außen verputzt ist. Die Bauausführung
lag in Händen des Kirchenthumbacher Maurermeisters Thomas Sebastian
Preisinger, da sich die Auerbacher Baumeister Schwemmer und Dorner nicht an
diese Aufgabe herantrauten. Preisinger hat sich am Schlußstein eines Fensters
der Schatzkammer mit „MDCCLXXX T.S.P.“ verewigt.
Bereits nach 13 Jahren zeigten sich im neuerbauten Chorraum Risse und Sprünge,
das Presbyterium drohte einzustürzen. Als Abhilfe baute vor dem Eingang zur
Sakristei 1794 aus Quadersteinen eine wuchtige rechteckige Stütze.
Erneuerungen
Beim großen Stadtbrand am 27. Juni 1868 brannte der Kirchturm völlig aus. Bei
den Löscharbeiten mussten drei Feuerwehrmänner ihr Leben lassen. Zu ihrem
Gedächtnis brachte die Feuerwehr 1967 eine Gedenktafel am Turm beim Ölberg
an.
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Am Heiligen Abend 1869 bei der Mitternachtsmette
läuteten erstmals wieder
die neu gegossenen Glocken
vom instand gesetzten Kirchturm.
Der Turm hat eine Grundfläche von 8 x 8 Metern
und vom Kirchplatz aus eine Höhe
von 61,5 Metern;
im 1. Stock ist die Mauer 2,40 Meter dick, im 5. noch 1,60
m
und im 10. nur mehr 0,90 Meter stark.
Auch im II. Weltkrieg gingen die Glocken verloren;
am 28. Oktober 1951 fand die
feierliche Weihe
der neuen Christkönigs-, Marien- und Barbaraglocke statt. |
Größere Kirchenrestaurierungen erfolgten in den Jahren 1900, 1939/40 und
1976-79. Zuletzt wurden die Heizung erneuert und 1992 das Dach saniert und neu
eingedeckt.
Am 17. Januar 1993 wurde mit der feierlichen Konsekration des Eisenerzaltares
durch den damaligen Erzbischof Dr. Elmar Maria Kredel die Umgestaltung des Chorraumes abgeschlossen.
Im Zuge der Altstadtsanierung wurde 2003/04 auch der gesamte Kirchplatz erneuert
und in einen ansprechenden Zustand versetzt.
Dringende Restaurierung - 2016
abgeschlossen
Befunduntersuchungen hatten ergeben, dass an der Pfarrkirche
St. Johannes der Täufer in Auerbach und am Turm möglichst bald umfangreiche
Sanierungsarbeiten durchgeführt werden müssten. So standen an
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die Sanierung des des Dachstuhles zur
Substanzsicherung |
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die Sanierung des Glockenstuhls im Turm |
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eine Sanierung der gesamten Fassade |
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die Reinigung und Sanierung des Innenraums |
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eine Reinigung der Orgel |
"Diese Maßnahmen kosten eine hohe Summe,
1,5 bis 2 Millionen € ist sicher nicht übertrieben. Obwohl wir Zuschüsse von
Diözese und Staat erwarten, bleibt ein hoher Betrag als Eigenbeteiligung an der
Pfarrei hängen." So schrieben Pfarrer Sobolewski und Kirchenpfleger Schelz
im Jahre 2006. (9)
Inzwischen sind die ersten drei Aufgaben (Dach- und Glockenstuhl, Außenfassade)
bereits abgeschlossen. Auch der im Eigentum der Stadt Auerbach stehende Kirchturm
wurde im Jahre 2009 mit hohem Kostenaufwand (ca. 460.000 €) saniert.
Die Restaurierung von Innenraum und Orgel laufen seit dem Frühjahr 2013. Um die
Arbeiten möglichst schnell durchführen und vollenden zu können, werden die
meisten Gottesdienste derzeit in der Friedhofskirche
St. Helena gefeiert. Zum Abschluss der großen Sanierungs- und
Renovierungsarbeiten ist am 13. Dezember 2014 ein Festgottesdienst unter
Mitwirkung eines Chores der Regensburger Domspatzen
geplant.
verwendete und weiterführende Quellen
1 |
Köstler, Joseph, Kirchen- und Schulgeschichte, Band I, S. 269
ff; Lagerort von 27 handgeschriebenen Bänden Archiv der Stadt Auerbach |
2 |
Urkunde Nr. 43, Lagerort Archiv der Stadt Auerbach |
3 |
Köstler, Joseph, Kirchen- und Schulgeschichte, Band IV, S. 237 ff; Lagerort
von 27 handgeschriebenen Bänden Archiv der Stadt Auerbach |
Für Ergänzungen, Korrekturen usw.
bin ich sehr dankbar.
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letzte Bearbeitung dieses Artikels an Johanni (24. Juni) 2007
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