Klosterkirche
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Maria unbefleckte Empfängnis
Speinshart

Diese holzgeschnitzte barocke Madonna mit den drei Rosenkränzen (freudenreicher, schmerzhafter und glorreicher) hängt vor dem Chorbogen der Klosterkirche Speinshart. Das Rosenkranzfest Anfang Oktober ist einer der Höhepunkte des Speinsharter Kirchenjahres, an dem jedes Jahr viele Gläubige aus nah und fern in die Klosterkirche kommen. Und natürlich hat auch das Rosenkranzgebet in diesem Gotteshaus einen besonderen Stellenwert.

Innenrenovierung der Kirche in Speinshart
Die einige Zeit laufende Innenrenovierung ist abgeschlossen. Beim Rosenkranzfest am 23./24. Oktober 2010 wurde das Gotteshaus in neuem alten Glanz präsentiert.
Bis Mitte Oktober 2010 war die Kirche noch eingerüstet. Der durch die Arbeiten begrenzte Kirchenraum wurde mit Bildern des zum Konvent des Klosters Speinshart gehörenden Frater Lukas Florian Prosch (heute Pater Lukas) kunst- und geschmackvoll gestaltet.

Man hätte sich auch daran gewöhnen können ...

Klostergründung 1145
Der Überlieferung nach wurde das Kloster Speinshart im Jahre 1145 gestiftet. Neben dem Stifterbild in der Vorhalle der Kirche weist u.a. Kaspar Brusch (lat. Caspar Bruschius; geb. 1518 in Schlaggenwald im Egerland, über dessen ehemalige Bürger die Stadt Auerbach seit 1956 die Patenschaft hat) in seinem Klosterbuch "Monasterium Germaniae praecipuorum maxime illustrium centuria prima" (erschienen 1551 in Ingolstadt) hin.

Das Wappen
der heutigen politischen Gemeinde Speinshart
enthält noch den Turm der Reiffenberger,
die wohl 1145 das Kloster gestiftet haben.

Die bestimmt nicht nur aus taktischen Gründen handelnden, sondern auch frommen Klostergründer übergaben ihre Stiftung "dem Prämonstratenserorden, damit er dort Boden-, Geistes- und Seelenkultur betreibe." (1, Seite 8) Und so wird sicher auch eines der ersten Gebäude der Neugründung eine Kirche oder zumindest eine  Kapelle gewesen sein, ziemlich sicher aus Holz. Wie sie aussah wissen wir nicht, aber von Anfang an hatte sie als Patronin die Gottesmutter Maria. Die Weihe an die "unbefleckt Empfangene" erfolgte erst später.

Barocker Neubau im ausgehenden 17. Jahrhundert
Nach der Aufhebung des Klosters 1556 wurden die Gebäude etwa 100 Jahre lang zweckentfremdet bzw. standen leer, was für den baulichen Zustand keinesfalls gut war.
Gut 100 Jahre später kamen am 10. Dezember 1661 drei Patres (Marian Steiger, Ludolf Menner und Otto Schedler) sowie der Laienbruder Georg Zorn aus dem Kloster Steingaden nach Speinshart. Sie sollten die ehemals blühende Abtei wieder herstellen.

Nach äußerst schwierigen Verhandlungen wurden die Oberpfälzer Klöster 1669 endgültig wieder an die entsprechenden Ordensgemeinschaften als ehemalige Eigentümer zurückgegeben: Ensdorf, Michelfeld, Reichenbach und Weißenohe an die Benediktiner, Walderbach und Waldsassen an die Zisterzienser und Speinshart an die Prämonstratenser.
Neben der Erneuerung der Kloster- und Wirtschaftsgebäude erfuhr  auch die Kirche in Speinshart umfangreiche Änderungen. Abt Gottfried Blum  (1691-1711) ließ gleich zu Beginn seines Pontifikats 1692 die alte Kirche abreißen und einen Neubau errichten; Planer und Baumeister war Wolfgang Dientzenhofer. 1695 konnten die Stuckarbeiten begonnen werden; die Schweizer Brüder Carlo Domenico und Bartolomeo Lucchese aus dem Dorf Melide am Luganer See arbeiteten bis 1700 an der Ausgestaltung des Gotteshauses. Der Hochaltar wurde zwar schon 1700 aufgebaut, aber erst am Fest Kreuzerhöhung (14. September) 1706 weihte der Regensburger Bischof die neue Klosterkirche.

Die künstlerische Fassung der Seitenaltäre oblag laut Vertrag mit Abt Dominikus von Lieblein (1734-1771), gefertigt am 12. Oktober 1742, dem "kunstreichen Herrn Thomas Wilt Burgern und Mahlern in Aurbach". (2, Seite 132) Kunstmaler Wild erhielt neben freier Kost für jeden Altar 50 Gulden.

"Die große Orgel auf der Westempore wurde unter Abt Otto Pleißner errichtet, dessen Regierungszeit von 1711-1734 dauerte." (3, Seite 41)

Die Klosterkirche ist natürlich auch Gotteshaus der Pfarrgemeinde Speinshart.
In den vergangenen Jahren wurden
umfangreiche Sanierungs- und Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt. Die Pfarr- und Klosterkirche  "Maria unbefleckte Empfängnis" in Speinshart erstrahlt so wieder in altem neuem Glanz, wie ein Rundgang beweist.

verwendete und weiterführende Quellen

1 Motyka, Gustav, Kloster Speinshart, Weidner Heimatkundliche Arbeiten, Knauf, 1968
2 Hager, Georg, Die Kunstdenkmäler von Oberpfalz & Regensburg, Band XI, Bezirksamt Eschenbach, München 1909
3 Kraus, Eberhard, Mit Orgelklang und Paukenschall, Pustet-Verlag Regensburg, 1980
850 Jahre Prämonstratenserabtei Speinshart, Ausstellungskatalog, Schnell und Steiner, Regensburg 1996
Speinshart, Schnell Kunstführer Nr. 557, 7. Auflage 1975

Ave Maria, Bach / Gounod

letzte Bearbeitung dieses Artikels am 6. Juni 2011

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