Hub
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Luisenhof
früher Hub

Der alte Weiler Hub, seit 1931 Luisenhof genannt, befand bzw. befindet sich südlich auf der Anhöhe nur wenige hundert Meter entfernt vom zu beiden Seiten der B 470 liegenden Dorf Sommerau (nicht zu verwechseln mit dem abgelösten Ort Sommerhau). Auf dieser Karte ist auch zu erkennen, dass die hier rot eingezeichnete Grenze des Truppenübungsplatzes die nach Süden von der B470 wegführende Zufahrt zum Wohnhaus mit Nebengebäude ausnimmt. Unmittelbar südlich dieser Exklave verläuft die Panzerringstraße.

Hub gehörte mit seinen ursprünglich zwei Anwesen zur politischen Gemeinde Treinreuth, etwa 2,5 km östlich der Wüstung Luisenhof.  Heute sind Treinreuth und der Luisenhof Ortsteile der Marktgemeinde Kirchenthumbach.

Außer einigen forstlich genutzten Nebengebäuden steht heute nur mehr das 1937 errichtete Forsthaus. Der gesamte Truppenübungsplatz Grafenwöhr mit seinen ca. 233 km² Fläche ist eingeteilt in neun Forstreviere, von denen eines Luisenhof ist. Der Sitz des Bundesforstbetriebs Grafenwöhr ist in der Stadt Vilseck.
Auf dieser Luftbildaufnahme des BayernAtlas sieht man parallel zum unteren Bildrand die Panzerringstraße des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr.

Auf dem gleichen Luftbild links
steht das oben abgebildete Forsthaus
mit seinem Nebengebäude.
(Gut zu erkennen ist die rote Übungsplatzgrenze.)
Von hier aus führt
eine schöne alte Baumallee (Foto)
ca. 280 m nach Osten
zum Platz des ehemaligen
Weilers Hub (hier Wüstung Luisenhof).
Ein paar Nebengebäude des Forstamts stehen hier.

Bis vor wenigen Monaten
war das Forsthaus Luisenhof
Wohnung und Dienstgebäude
des zuständigen Forstamtmanns,
der seit Ende 2009 im Ruhestand ist,
aber mit seiner Familie noch hier wohnt. (pdf)
Da die sog. Residenzpflicht für Forstbeamte
aufgehoben wurde, wohnt der neue
Luisenhof-Förster nicht mehr hier.

Der Weiler Hub
"Alte Pfarrbücher weisen den Ort als Hubloh aus. Um 1580 bestand Hub aus 2 Höfen, von denen der eine einem Bauern Jörg Kroher, der andere einem Hans Fortner gehörte." (2, Seite 251)
Die kleine Ansiedlung gehörte bis zur Säkularisation im Jahre 1803 zu Bamberg und wurde erst in jenem Jahr „bayerisch“. Das dürfte auch der Grund dafür gewesen sein, dass der Ort seit Alters zur bambergischen Pfarrei Hopfenohe gehörte und erst 1913 nach Kirchenthumbach umgepfarrt wurde, das zum Bistum Regensburg gehört. (Hopfenohe liegt Luftlinie ca. 4,5 km südlich, Kirchenthumbach ca. 1,5 km nordöstlich vom Luisenhof)

Der Fachwerkgiebel
des ehemaligen Luisenhofs
war nicht landschaftsüblich.
Dieser Baustil stammt
aus dem nahen fränkischen Raum
und ging wohl auf
die langjährige Zugehörigkeit
des Weilers zum
fränkischen Bamberg zurück.

Das bambergische Lehen Hub verkauften die Merz von Zogenreuth, die es über 100 Jahre hatten, 1794 an den Bauern Kohl. Dessen Kinder und Enkel hatten es ungefähr die nächsten 100 Jahre.

Um die Wende
vom 19. zum 20. Jahrhundert
kamen die Anwesen von Hub
unter den Hammer.
Ernst von Grafenstein
erwarb beide und überließ sie
seinem Bruder Ferdinand,
Justizrat in Weiden und
Gutsbesitzer von Hammergänlas.
Dieser betrieb eine intensive
Landwirtschaft und gab 1931
dem ansehnlichen Gut den Namen
Luisenhof, benannt nach seiner Ehefrau Luise.
Einer der Gutsverwalter war Wolfgang Braun (1903-1942),
Vater des auf dem Luisenhof geborenen
Pfarrers BGR Georg Braun (1940-2021),
der seine letzten Jahre in Michelfeld verbrachte.

(Teil einer Ansichtskarte aus 3)

Das Ende von Hub
Der Luisenhof lag im Erweiterungsgebiet des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr. Nach der Erweiterung und Ablösung ab 1936 betrieb die Kommandantur Grafenwöhr das Gut weiterhin landwirtschaftlich. Milch, Butter, Eier, Kartoffeln und andere Lebensmittel wurden vom Luisenhof bezogen.

Schließlich ließen
die Amerikaner
aus Sicherheitsgründen
die Gebäude des Weilers Hub
abreißen bzw. schleifen.
Heute zeugen
nur mehr einige
Keller- und Mauerreste
vom Weiler Hub.

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verwendete und weiterführende Quellen

1 Chronik der Standortverwaltung Grafenwöhr, mehrere Ordner, unveröffentlicht
2 Griesbach, Eckehart, Truppenübungsplatz Grafenwöhr, Behringersdorf 1985
3 Archiv Michael Hiller, Grafenwöhr

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letzte Bearbeitung dieses Artikels am 15. November 2021

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