Eder
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Marianus Eder
Abt des Klosters Michelfeld 1738-1783

45 Jahre war Marianus Eder
Abt des Benediktinerklosters
Michelfeld. Er hat u. a. das
"Klosterrichterhaus"
errichten lassen,
an dem sein Wappen
mit dem Namenszug
M(arian) A(bt) I(n) M(ichelfeld)
angebracht ist.

Marianus Eder wurde 1701 im Haus Nummer 105 (heute Unterer Markt 4, beim Gabarelln) in Auerbach geboren. Dieses Anwesen war damals eines der vornehmsten der Stadt und gehörte etwa von 1370 bis zum Dreißigjährigen Krieg der Familie Stromer. Es könnte sein, dass der berühmteste Spross dieses Geschlechts, Dr. Heinrich Stromer, 1476 hier zur Welt kam.

Besonders interessant ist das mit dem Pfeil gekennzeichnete Rückgebäude von HNr 105: Es ist wohl der Rest einer im 12. Jahrhundert nach der Markterhebung Auerbachs (1144) erbauten romanischen Burg. (Foto nach 4, Seite 357)

Der Vater des Marian oder Martin Eder, Johann Martin, war Schreiber, Gastwirt und Bürgermeister in Auerbach, seine Mutter Katharina Ursula eine Tochter des ebenfalls sehr geachteten Hans Sebastian Niller von Haus Nr. 68, heute Oberer Marktplatz 13 (Raiffeisenbank, vorher Gasthof Specht).

Nicht Vorgesetzter, sondern liebevoller Vater
Nach Schulbesuch und Studium in Amberg und Bamberg legte Marianus am 13. November 1721 im Benediktinerkloster Michelfeld unter Abt Heinrich Harder (1721-38) die Ordensgelübde ab und wurde am 30. April 1725 zum Priester geweiht.
An der damals in Michelfeld bestehenden theologischen Hochschule erweiterte Marianus seine eigenen Kenntnisse, unterwies aber auch selbst junge Theologiestudenten. 1732 ernannte ihn Abt Heinrich zum Prior des Klosters und damit zu seinem Stellvertreter. 1738 wählte ihn der Konvent zum 32. Abt seit der Klostergründung 1119, bzw. zum 4. seit der Wiedergründung im Jahre 1695.

„Viel trug Abt Marianus bei zur Ausstattung der Klosterkirche. ... In seiner Güte erwarb er sich Achtung und Liebe bei allen Menschen, ja selbst bei den höchsten Fürsten, Bischöfen und weltlichen und kirchlichen Verwaltungen. ... Seine besondere Liebe galt den Armen. Woher sie auch kamen, wieviele ihrer auch waren, umso größer war seine Güte und Freigebigkeit. ... Groß war auch seine Liebe zu seinen Mitbrüdern. Niemand hat den Namen 'Abbas' (= Vater) sosehr verdient wie Marianus. Nicht Vorgesetzter war er, sondern liebvoller Vater.“ (1)
Unter anderem ließ Abt Marianus auch den Altar des hl. Benedikt rechts vom Chorraum gründlich restaurieren.

1766 ließ Abt Marian auf dem Altar des Ordensgründers Benedikt in einem Glasschrein den Leib des hl. Märtyrers Innozenz betten. Dieser war ursprünglich in der Kallixtus-Katakombe an der Via Appia in Rom bestattet.

Marianus Eder
ließ in Michelfeld u.a.
das Klosterrichterhaus
erbauen, und brachte daran,
wie oben aufgezeigt,
sein Abtswappen an.

Abt Marianus starb am 23. Januar 1783 im 45. Jahr seines Pontifikats, im 57. Priester- und 82. Lebensjahr. Dieser bedeutende Michelfelder Abt, unter dem der Konvent auf immerhin 47 Mitglieder angewachsen war, „wurde unter dem von ihm errichteten Kreuzaltar unter Anteilnahme einer in Michelfeld noch nie gesehenen Volksmenge beigesetzt“. (2) Pater Taddäus Paur, OCist, aus dem nahen Zisterzienserkloster Waldsassen hielt die noch erhaltene Trauerrede. (pdf)

Nach Marianus Eder wurde Egidius Bartscherer Abt (1783-99). Der letzte Abt des Benediktinerklosters Michelfeld war Maximilian Prechtl, der dem Konvent 1799 bis zur Auflösung 1803 vorstand.

Die Klosteranlage zur Zeit von Abt Marianus

In der Barockzeit wurde unter Abt Wolfgang Rinswerger (1707-21) und seinen Nachfolgern das Kloster gründlich umgebaut und kam zu neuer Blüte. Diese Federzeichnung von des Banzer Mönches Johann Baptist Roppelt aus dem Jahre 1788 zeigt die gesamte Klosteranlage. (aus 3, Seite 75) Doch die Tage des 1119 von Bischof Otto gegründeten Benediktinerklosters Michelfeld waren bereits gezählt, denn die Abtei wurde 1803 im Zuge der Säkularisation endgültig aufgehoben. Seit 1885 befindet sich in ihren Räumen eine Einrichtung von Regens Wagner.

verwendete Quellen

1 Ortner, Josef, Abt Marianus Eder, in Auerbacher Stadtanzeiger, Oktober 1982
2 1119 - 1919  Kloster Michelfeld in der Oberpfalz, Festschrift zur 800-Jahrfeier
3 Hager, Georg, Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, Oberpfalz und Regensburg, Band XI Bezirksamt Eschenbach, München 1909
4 Kugler, Hans-Jürgen, Auerbach in der Oberpfalz, Die Geschichte seiner Häuser und Familien, Band 1, Auerbach 2008

Antonio Vivaldi (1678-1741)
Frühling, aus vier Jahreszeiten

letzte Bearbeitung dieses Artikels am 18. Dezember 2011

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