Leuzenhof
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Die ehemalige Gemeinde
Leuzenhof

Leuzenhof, im Dialekt Leizahuf, bildete zusammen mit Baumühle, Erlbach, Hermannshof und Hirschmühle die gleichnamige Gemeinde im Amtsgerichtsbezirk Eschenbach. Hier auf dieser alten Karte werden die Orte Leutzenhof und Erlenbach geschrieben. Die Baumühle trug die Hausnummer Leuzenhof 23, und ist hier nicht eigens eingetragen.
Ein Teil der Hirschmühle waren schon bei der Gründung des Truppenübungsplatzes 1907 abgelöst worden. Die gesamte restliche Gemeinde mit ihren Ortsteilen wurde 1938 aufgelöst, und liegt im heutigen Zielgebiet (artillery impact area) A.

Ortschaft und Hofmark Leuzenhof
Leuzenhof lag ca. 700 m nördlich von Pappenberg im Tal des Erlbachs, der den Grünhundweiher (gut 5 km östlich von Leuzenhof) speist. Der große Schlatterweiher mit dem im Süden davon gelegenen Oberen Neuweiher liegt gut 1,8 km nordöstlich des Dorfes Leuzenhof.
Woher sich der Ortsname ableitet, ist nicht ganz klar; es wird wohl ursprünglich der Hof eines Luz (oder ähnlich) gewesen sein, der den Wald rodete und das Anwesen gründete. Zeitlich muss man sich hier das 12./13. Jahrhundert vorstellen. Jedenfalls bildete Leuzenhof zusammen mit Erlbach, Hermannshof und Hirschmühle eine Hofmark. Dies war im Mittelalter eine Grundherrschaft, die das Recht der Niedergerichtsbarkeit hatte. Der Grundherr oder Landsasse konnte hier unabhängig von seinem Landesherren Recht sprechen und auch Frondienste einfordern.

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"Die Rechtslandschaft war seit dem 12. Jahrhundert in zwei Rechtsbereiche unterteilt, in die Hohe und die Niedere Gerichtsbarkeit. Inhaber der Hohen Gerichtsbarkeit war ein Blutrichter, der über Leib und Leben richtete, d.h. Folter- und Todesstrafen verhängen konnte. 
Vor dem Blutgericht (Hochgericht) wurden Schwerverbrechen verhandelt. Todeswürdige Vergehen waren etwa heimtückischer Mord, Falschmünzerei, Inzest, Notzucht, schwerer Raub, Verrat und Spionage. Auch Gotteslästerung, Meineid, Schadenzauber und Hexerei, Homosexualität sowie Sodomie, Ehebruch und Bigamie wurden streng bestraft. Vor dem Hohen Gericht konnten darüber hinaus größere Eigentumsdelikte und bedeutende Streitigkeiten um Grund und Boden verhandelt werden. Gelegentlich war dieses Gericht auch für die urkundliche Bestätigung bedeutender Güterübertragungen zuständig.
Ursprünglich stand die hohe Gerichtsbarkeit dem König zu. Er übertrug dieses Amt aber den von ihm eingesetzten Grafen in ihren Grafschaften." (Quelle)

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Der bisher erste urkundlich erwähnte Besitzer der Hofmark Leuzenhof war 1388 der Edelmann Andrä Helwagen. Die Helwagen waren im 14. Jahrhundert Bürger von Auerbach, und hatten Güter u.a. im Raum Vilseck, in Burggrub und in Speinshart. (nach 1, Seite 101) Leuzenhof blieb bis zum Jahre 1580 bei der Familie Hellwagen. Weitere Besitzer der Hofmark in den folgenden Jahrhunderten waren u.a. die Brand, die Freiherrn von Gutenberg und die Freiherrn von Pöllnitz, letztere von 1712 bis zur Aufteilung des Guts im Jahre 1828.

Leuzenhof von Nordwesten her gesehen. Dieser Blick nach Südosten (Foto aus 2, Seite 185) zeigt auch, wie nahe das Dorf bei Pappenberg lag. Die dortige Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt, zu der die Leizahufer gehörten, ist deutlich zu sehen.

Das Dorf Erlbach
Der Ortsname von Erlbach ist leicht zu erklären: Bach, an dessen Ufer viele Erlen stehen. Dieser Bach gab der Ansiedlung ihren Namen.
Die ersten Anwesen von Erlbach (Hausnummern 11, 12, 24 und 25) lagen nur wenige Meter östlich von Leuzenhof, wie die nachstehende Karte (nach 2, Seite 184) zeigt.

Die Zugehörigkeit der einzelnen Anwesen zu den Dörfern Leuzenhof und Erlbach ist etwas verwirrend, da die Hausnummern fortlaufend von 1 bis 39 waren. Davon gehörten die Anwesen 11 bis 25 zu Erlbach, der Rest war Leuzenhof.
Mit 1 habe ich in diesem Plan (nach 2, Seite 184) Leuzenhof bezeichnet, zu dem auch der Dorfteil auf der Eggerten (1a) gehörte. Die Anwesen Nr. 33 bis 38 waren südlich des Kerndorfs am Kreuzfleckl (nicht eingezeichnet).
2 ist die Ortschaft Erlbach, zu der auch die Baumühle (2a) und die Richtung Leuzenhof liegenden Anwesen (2b) gehörten. (historische Karte aus dem BayernAtlas)

Das Dorf Hermannshof
lag gut 1,5 km (beinahe genau) östlich von Leuzenhof, und ebenfalls am Erlbach. Sein Gründer oder erster Besitzer hieß Hermann.

Die Ortschaft lag an der Straße von Stegenthumbach nach Pappenberg; ihre Annwesen standen links und rechts von dieser und fast alle nordöstlich des großen Dorfweihers. Der Ortsteil Hirschmühle war etwa 800 m südöstlich auf der anderen Seite des Erlbachs. (Plan nach 2, Seite 188)

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Über mir leihweise zur Verfügung gestellte
Fotos und Informationen
über die Ortschaft Leuzenhof
und ihre Ortsteile
würde ich mich sehr freuen, denn ...

... daran arbeite ich gerade.

Bitte etwas Geduld.

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verwendete und weiterführende Quellen

1 Schnelbögl, Fritz, Auerbach in der Oberpfalz, Auerbach 1976
2 Griesbach, Eckehart, Truppenübungsplatz Grafenwöhr, Behringersdorf 1985
  Kugler, Hans-Jürgen, Häusergeschichte von Leuzenhof, im Buch Pappenberg, Auerbach 2020 (Bezugsquelle)
Chronik der Standortverwaltung Grafenwöhr, mehrere Ordner, unveröffentlicht
Burckhardt, Paul, Die Truppenübungsplätze Grafenwöhr, Hohenfels, Wildflecken, Weiden 1989
Müller, Gerhard, 1. Oberpfälzer Kultur- und Militärmuseum  Grafenwöhr, Grafenwöhr 1990
Mädl, Helmut, Die Geschichte des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr, 1980
Hank Williams (1923-1953)
Goodbye Joe (Jambalaya)

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Für Ergänzungen, Korrekturen usw.
bin ich sehr dankbar.
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letzte Bearbeitung dieses Artikels am 8. Oktober 2020

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