Fronleichnam 2012
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Fronleichnam 2012
in der Pfarrei Auerbach

Bei idealem Fronleichnamswetter beteiligten sich auch heuer wieder sehr viele Gläubige der Pfarrei St. Johannes der Täufer an der traditionellen Fronleichnamsprozession durch die Straße der Stadt Auerbach. In der Großgemeinde Auerbach gibt es noch zwei weitere Fronleichnamsprozessionen, nämlich in den Pfarreien Michelfeld und Gunzendorf.
Die Feierlichkeiten in Auerbach begannen wie jedes Jahr mit einem Gottesdienst auf dem Oberen Marktplatz. Vor dem Rathaus hatten städtische Arbeiter wieder das Podium für den Altar aufgebaut.

In seiner Ansprache erinnerte Pater Dominik Sobolewski, CR, an die vor wenigen Tagen durchgeführte Pfarrwallfahrt nach Malta und die jeden Tag gemeinsam gefeierten Gottesdienste.

Unter den Teilnehmern
war auch eine Gruppe
der Kommunionkinder.
Vor wenigen Wochen,
am Weißen Sonntag,
waren sie erstmals
zum Tisch des Herrn
gegangen.

Der bei diesem ersten Altar
vom katholischen Frauenbund
gefertigte Blumenteppich hatte als Motiv
"Dem Himmel entgegen".
Es ist das gleiche Motto,
unter dem auch das Jubiläum
"1000 Jahre Bamberger Dom" steht.

Wie in den vergangenen Jahren wurden auch heuer wieder zahlreiche Rollstuhlfahrer von Frauen und Männern aus der Pfarrei bei der Prozession betreut.

An jedem der insgesamt vier Altäre
wurde ein Evangelium vorgetragen,
vom Kirchenchor ein Lied gesungen,
und in einem besonderen Anliegen gebetet.
Abwechselnd gaben Pater Dominik
und der Mutterhausgeistliche Pfarrer Werner
den eucharistischen Segen
mit dem Allerheiligsten
in der geschmückten gotischen Monstranz.

Das Motiv des Blumenteppichs
der Kolpingsfamilie an deren Haus
war "Guter Gott wir loben dich".

Erstmals sang der Kirchenchor unter Leitung von Agathe Schriml nicht nur herkömmliche Sakramentslieder. Zusammen mit dem Kinderchor (Ltg. Maria Schriml) wurden auch moderne geistliche Lieder gesungen, wie "Let us break bread together". Dieser Gospel ist die Hintergrundmelodie dieser Seite.

Hinter der Bläsergruppe der Bergknappenkapelle und Mitgliedern des Pfarrgemeinderats gingen vor dem Kirchenchor erstmals die jungen Sängerinnen und Sänger des katholischen Kinderchores; sie haben ihre Sache gut gemacht.

Traditionell führt eine Gruppe
der Schulschwestern
die geschmückte Fatimastatue
bei der Prozession mit.

Der Blumenteppich, den die
KLJB Welluck beim Altar
vor der Marienapotheke
aufgebaut hatte, zeigte
die eucharistischen Gaben
Brot und Wein.

Außer den katholischen Vereinen Frauenbund, Männerkongregation und Kolpingsfamille beteiligten sich auch dieses Jahr wieder der Bergknappen- und der  Kriegerverein an der Prozession. Dabei waren ebenfalls wieder die Feuerwehren aus Auerbach, Nitzlbuch und Zogenreuth. Feuerwehrleute waren auch für den Zugablauf und die Absicherung zuständig. Mitglieder des Roten Kreuzes waren tatkräftig im Einsatz, wenn jemand "umkippte".

Wie früher hatten zahlreiche Anwohner ihre Häuser am Prozessionsweg festlich geschmückt. Leider geht dieser alte Brauch immer mehr zurück. Mit ein wenig Wehmut denke ich an meine Kindheit zurück, wo auf dem Prozessionsweg Binsen oder frisches, duftendes Gras gestreut war.

Ein Wort zu den vier Blumenteppichen: Es müssen viel Phantasie, künstlerisches Geschick und filigrane Handarbeit aufgebracht, und auch mancher kleine Trick angewendet werden, bis ein solches Prachtstück fertig vor dem Altar liegt. Diesem Tun - zur Freude der Mitmenschen und zur Ehre Gottes - gebührt schon große Anerkennung!

"Komm Hl. Geist"
hieß das diesjährige Motto
des von den Schulschwestern
beim Altar vor der Marienstatue
kunstvoll gestalteteten Blumenteppichs.

Traditionell gehen nahe beim Allerheiligsten die Bürgermeister und die Stadträte mit. Dass es nur relativ wenige der insgesamt 20 Ratsmitglieder waren, hängt sicher auch damit zusammen, dass fast zeitgleich die Prozessionen in Michelfeld und in Gunzendorf stattfinden. Einige Stadträte sind an anderen Stellen der Prozession im Einsatz.

Zahlreiche Mitglieder des Heimat- und Volkstrachtenvereins in ihren Oberpfälzer Gewändern beteiligten sich wie jedes Jahr an der Fronleichnamsprozession und bereicherten sie schon alleine wegen ihres schmucken Aussehens.

Wegen der Neugestaltung der gesperrten Pfarrstraße musste der Prozessionsweg heuer wieder etwas umverlegt werden. Das Allerheiligste in der Monstranz unter dem kostbaren Traghimmel wurde abwechselnd von Pater Dominik und Pfarrer Werner durch die Straßen getragen.

Außer den Vereinsmitgliedern hinter ihren Fahnen zogen auffallend viele nicht organisierte Teilnehmer in der Prozession mit. Darunter waren auch mehrere junge Familien mit ihren Kinderwägen.

Grundgedanken des Fronleichnamsfestes
"Thomas von Aquin meint, man könne das Sakrament der Eucharistie unter drei Gesichtspunkten sehen: unter dem Aspekt der Vergangenheit - als Gedächtnis des Leidens und Todes Christi, als Opfer für uns sündige Menschen also; unter dem Aspekt der Gegenwart - daß dieses Sakrament uns mit Christus und untereinander vereint; und unter dem Blickwinkel der Zukunft: als eine Art Vorauszeichen dafür, daß wir einmal mit Gott für immer verbunden sein werden.
Wenn Sie aufmerksam den Texten des heutigen Gottesdienstes gefolgt sind, haben Sie sicherlich im Tagesgebet den Aspekt der Vergangenheit entdeckt: "...im wunderbaren Sakrament des Altares hast du uns das Gedächtnis deines Leidens und deiner Auferstehung hinterlassen." Die Gegenwart wird dann im Gabengebet angesprochen: "Schenke deiner Kirche, was diese Gaben geheimnisvoll bezeichnen: die Einheit und den Frieden" und das Schlußgebet endlich nennt den Blickwinkel der Zukunft: "der Empfang deines Leibes und Blutes ist für uns ein Vorgeschmack der kommenden Herrlichkeit. Sättige uns im ewigen Leben durch den vollen Genuß deiner Gottheit." Sie sehen: unsere Liturgiker haben sich etwas einfallen lassen, um die Gedanken des großen Thomas von Aquin im Bewußtsein der Gläubigen zu verankern.
Warum aber tragen wir die konsekrierte Hostie durch die Straßen? Das war keineswegs immer so; zuerst gab es überhaupt keinen Umzug an diesem Fest. Aber im Lauf der Zeit haben sich in Deutschland die Elemente der Flur- und Bittprozessionen mit Fronleichnam verbunden; Bittgebete in allen möglichen kirchlichen und weltlichen Anliegen wurden beigefügt.
Vielleicht akzeptieren es auch starre Traditionalisten, daß es auch in der Kirche Entwicklungen und Veränderungen gibt und geben muß, die auch heute noch nicht abgeschlossen sind.
Besonders deutlich kann man das an den Bräuchen sehen, die in der Barockzeit ausgeufert sind: die Prozession wurde geradezu zu einem Faschingszug; „Lebende Bilder" wie Adam und Eva, der Drachenstich des hl. Georg, das Weinwunder von Kana und viele andere biblischen und weltlichen Szenen wurden von bestimmten Zünften dargestellt, so daß das Spektakel häufig das eigentliche Festgeheimnis in den Hintergrund rückte. Gottseidank, so muß man sagen, ist dieser Mummenschanz teils von den Oberhirten verboten, teils von der Aufklärung abgeschafft worden.
Dafür steht heute wieder ein Gedanke im Vordergrund, der besonders im II. Vaticanischen Konzil herausgearbeitet wurde: wir Christen sind ein wanderndes Gottesvolk, das auf unserer Gratwanderung durchs Leben nicht alleingelassen ist, sondern stets von Christus begleitet wird, der anschaulich unter dem Zeichen des Brotes bei der Prozession mitgetragen wird."
(aus einer Predigt, die Pfarrer Eberhard Gottsmann an Fronleichnam 1999 in Kastl gehalten hat; OStR Gottsmann starb 23. August 2000 in Eschenbach i.d.OPf. im Alter von erst 52 Jahren)

Doch nach unsres Glaubens Lehren
ist das Brot, das wir verehren,
Christi Fleisch, sein Blut der Wein.
Was dem Auge sich entziehet,
dem Verstande selbst entfliehet,
sieht der feste Glaube ein.
("Lauda Sion", Thomas von Aquin, 1263/64;
Foto Papst Johannes Paul II, + 2005)

Hier, auf dieser und auf dieser Seite findet man weitere gute Gedanken zu Fronleichnam. Die Ansprache von Papst Benedikt XVI. zum Fronleichnamsfest 2011 steht hier, 2012 hier.

Let us break bread together
(Gospelchor)

letzte Bearbeitung dieses Artikels am 7. Juni 2012

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