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Der
Bamberger Reiter,
eines der großen Kunstwerke im Dom zu Bamberg. Wer auf diesem Standbild aus dem
13. Jahrhundert dargestellt ist, ist nicht genau bekannt.
Gründung des
Bistums Bamberg
Heinrich IV. kam am 6. Mai
973 (978?) als Sohn von Herzog Heinrich, genannt der Zänker,
von Bayern und Gisela von Burgund (wohl) in (Bad) Abbach bei Regensburg zur Welt.
Er erbte von seinem Vater 995 das Herzogtum Bayern,
mit diesem auch die Burg Papinberc, den ehemaligen Stammsitz der Babenberger.
Heinrich vermachte Bamberg 997 seiner frischangetrauten Gemahlin Kunigunde, einer Gräfin aus
Luxemburg.
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Nach dem Tode von Kaiser Otto III.
(reg. 983-1002)
wurde der Bayernherzog Heinrich 1002 in Mainz
zum römisch-deutschen König Heinrich II.
gekrönt,
am 14. Februar 1014 in Rom von Papst Benedikt VIII. zum Kaiser.
Kaiser Heinrich II. starb 1024, seine Frau
Kunigunde 1033.
Beide wurden bald heilig gesprochen
und sind Patrone der Erzdiözese
Bamberg.
(Heinrich,
um 1235, Dom zu
Bamberg, Adamspforte) |
"Am Allerheiligentag des Jahres 1007 konnte König Heinrich II. auf der
Reichssynode zu Frankfurt die Gründung eines Bistums an Obermain und Regnitz
erreichen. Politische und kirchlichorganisatorische Voraussetzungen waren
dabei wichtig, ausschlaggebend für die Wahl Bambergs zum Bischofssitz
aber waren persönliche Gründe des Kaiserpaares Heinrich und Kunigunde: hier
konnten als Grundlage für die reiche Ausstattung des jungen Bistums große persönliche
Schenkungen eingebracht werden, nur hier konnte das Stifterpaar Gott zum Erben
einsetzen." (17)
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Auch in der Pfarrkirche
St. Johannes der Täufer in Auerbach zeugen zwei Standbilder von der Verehrung
von Heinrich (links) und Kunigunde. Die fast lebensgroßen Statuen stehen beim
Übergang vom Kirchenschiff zum Chorraum in gut 2 m Höhe. Johann Michael Doser
schuf diese Kunstwerke zu Beginn des 18. Jahrhunderts.
Bei Johannes Looshorn, der vor gut 100 Jahren eine
umfangreiche Chronik unseres Bistums verfasste, heißt es dazu u.a.: "1007
am 1. November ist zu Frankfurt eine große Synode gehalten worden. König
Heinrich ... hat beschlossen, Gott sich als Erben zu wählen und einzusetzen
und ein Bistum zu Ehren des hl. Petrus an dem Orte seines väterlichen Erbes,
der Bamberc heißt, von allen seinen Erbgütern zu errichten, auf daß sowohl
das Heidentum der Slaven zerstört, als auch das Gedächtnis des christlichen
Namens für immer dort feierlich begangen würde. ... Der Papst Johannes hatte
in der Basilika des hl. Petrus Synode gehalten und zur sicheren Bestätigung
des Bistums Bamberg dessen Privileg ausfertigen und bestätigen lassen,
indem er zugleich allen Bischöfen Galliens und Germaniens schriftlich aufgetragen
hatte, daß auch sie durch ihre Amtsgewalt einmütig und gemeinsam dieses Bistum
anerkennen und bestätigen sollten. Dieses Privileg haben die Väter auf dem
Konzil zu Frankfurt mit höchster Ehrerbietung angenommen und gehorsam gegen die
apostolische Autorität unterschrieben, einmütig anerkannt und gemeinsam bestätigt."
(18)
"Noch am Gründungstag des Bistums weihte Erzbischof Willigis von Mainz den
Kanzler Heinrichs II., Eberhard (reg. 1007-1040), zum ersten Bischof von Bamberg. Die
Babenburg wurde Bischofssitz der neuen Diözese, gestellt unter den Schutz
Mariens, der Apostelfürsten Petrus und Paulus und der Märtyrer Kilian und
Georg." (19)
Joseph Otto Kolb (reg. 1943-55; +1955) war der 71., Josef Schneider
(reg. 1955-76; +1998) war der 72., Elmar Maria Kredel (reg. 1977-1994;
+2008) war der 73., Karl Braun (reg. 1995 - 2001) der 74.
und seit September 2002 ist Ludwig Schick der 75. Bischof von Bamberg.
Auerbach kommt 1016
engültig zum Bistum Bamberg
Die kirchliche Organisation unseres Gebietes war zu diesem Zeitpunkt natürlich
längst vollendet, die Territorien der Bistümer hatten ja schon ca. 250 Jahre
Bestand. Für die neue Diözese Bamberg
konnten also nur Gebiete aus
bestehenden benachbarten Bistümern wie Würzburg und Eichstätt herausgelöst werden.
"Bischof Meginaud von Eichstätt weigerte sich ... mit Erfolg, ... Teile
seiner Diözese abzutreten. Auf der Synode zu Mainz, wo Bischof Heinrich von
Würzburg sich zu den vom Kaiser gewünschten Abtretungen bereitfand, war
er nicht anwesend. (15)
Doch Kaiser Heinrich ließ nicht locker, um u.a. auch unser Gebiet Bamberg
kirchlich zuzuordnen. Er "hatte von Anfang an die Angliederung des
nördlichsten Teils der Diözese Eichstätt an das neue Bistum Bamberg
beabsichtigt." (19, Seite 11)
Der Erfolg seiner Bemühungen zeigte sich auf der Synode von Frankfurt vom 11.
bis 17. Oktober 1016. "Kaiser Heinrich II., bestrebt, die Grenzen seines
Bistums Bamberg mit Hilfe der Nachbarbistümer zu erweitern, zwingt nach dem
Tode des Bischofs Meginaud von Eichstätt (+ 1015 April 28), der einem Abtausch
Eichstätter Gebietes lebenslänglich erfolgreich widerstanden hatte, dessen
Nachfolger Gundekar (Gunzo), den er, wiewohl dienstmännischen Geschlechtes,
vom Bamberger Domkustos zum Bischof von Eichstätt erhoben hatte, trotz des
Widerstandes der Eichstätter Geistlichen und Vasallen, den (nördlichen)
Teil seines Sprengels an das Bistum Bamberg abzutreten." (20)
"Erklärlich konnte nach Meginoz Tod dessen Nachfolger nur ein gefügiges
Werkzeug Kaiser Heinrichs sein und das war auch Gunzo, von Geburt ein unfeiner
Mann und damals Custos an der Kirche zu Bamberg. Anfänglich wollte es
scheinen, er widerstrebe plötzlich unter dem Deckmantel des Widerspruches
seines Capitels, ein Rückhalt der weltlichen namentlich bayerischen Vasallen;
allein die kaiserliche Drohung des Bistumsverlustes hob alle seine Bedenken,
und so verlor Eichstädt nachfolgende Distrikte: Nürnberg rechts der Pegnitz,
..., Hopfenohe, Auerbach, Velden, ... Gunzendorf, Zirkendorf, ... Troschenreuth,
... Thurndorf, ... Pegnitz, ... Neuhaus ... ." (21)
Otto der Heilige gründet das Kloster Michelfeld
Wie bereits gesagt, wurden Auerbach und die umliegenden Dörfer seelsorgerisch
betreut von Velden, das ja immerhin ca. 15 km entfernt liegt. Sicher lebten
auch nach dem Jahre 1000 nur relativ wenige Menschen hier, aber man kann sich
leicht vorstellen, daß diese keine besonders enge Beziehung zum Pfarrer in
Velden und deshalb wohl auch nicht zur Kirche hatten. Doch dies sollte sich
nun ändern, denn der Bamberger Bischof Otto I. der Heilige gründete 1119 im
nahen Michelfeld ein Benediktinerkloster.
"Diese Schöpfung war für unsre Gegend von größtem Einfluß;"
schreibt der Pegnitzer Chronist Heinrich Bauer, "denn in jener frühen
Zeit waren die Klöster noch fast die einzigen Heimstätten der Wissenschaft;
sie bildeten oft auch die Mittelpunkte, von denen die Urbarmachung des Lands
ihren Ausgang nahm. Dem Zuge der Zeit folgend, wo schwere Hungerjahre, Erdbeben
(so am 3.I.1117) und andere, Entsetzen verbreitende Erscheinungen der ohnehin
immer mächtiger werdenden Kirche in die Hände arbeiteten und das geängstigte
Volk zu gottgefälligen Werken bewogen, ließ auch Bischof Otto im Vereine mit
Berengar in dessen Grafschaft Kirchen und Klöster erstehen." (22) Der 1987
verstorbene Michelfelder Pfarrer Franz Wolfring, selbst ein engagierter
Heimatforscher, widerspricht dieser Meinung Bauers über die Motive der
Klostergründung: "Obwohl nicht abzustreiten ist, daß es damals Hunger,
Seuchen und sogar am 3. Januar 1117 ein Erdbeben gab, durch welches das
Kloster Michelsberg bei Bamberg schwer in Mitleidenschaft gezogen worden
war, so ist doch zu betonen, daß dies kaum für Otto der Grund zur Klostergründung
gewesen sein dürfte, wie man schon vermutete; denn es war nicht das geängstigte
Volk, das zu gottgefälligen Werken bewogen wurde, sondern es war der
Bischof zu Bamberg selbst, der aus seinen eigenen und der Bamberger Kirche Gütern
das Fundament zur Klostergründung legte." (23)
Sicher war aus verschiedenen Gründen die Zeit reif zur Stiftung von Kloster
Michelfeld, auch Machtpolitik spielte eine Rolle. "Der Zeitpunkt der
Klostergründung hing mit dem Tode des Grafen Friedrich von Hopfenohe zusammen,
der am 3. April 1119 das Zeitliche gesegnet hatte. Graf Friedrich besaß vom
Stifte Bamberg bedeutende Güter als Lehen. Diese mußten nach seinem Tode
wieder an Bamberg heimfallen, da er keine männlichen Nachkommen hinterließ.
Seine Tochter Heilika (gest. 1170) war mit Pfalzgraf Otto von Wittelsbach (gest.
am 4. oder 9.8.1155; begraben im
Kloster Ensdorf) verheiratet. Bischof Otto fürchtete nun, es möchte Otto
von Wittelsbach die bambergischen Lehensgüter seines Schwiegervaters für sich
in Anspruch nehmen. So verglich er sich mit dem Wittelsbacher dahin, daß er
ihm einige Güter wieder verlieh,
andere aber sich zur Stiftung des Klosters vorbehielt. Dieses wurde dann auf
bischöflichem Grund und Boden erbaut."(24)
Eine weitere interessante Begründung für die Klosterstiftung durch Bischof
Otto finden wir bei Wolf/Tausendpfund: "Ordnet man diese Gründung des
Klosters Michelfeld in einen größeren Rahmen ein, so fällt auf, daß
hiermit der Bamberger Bischof maßgeblich den Raum aufwertet, den er erst 1016
vom Bistum Eichstätt erhalten hat. Bisher war diese Region ein nördlicher
Teil der Urpfarrei Velden, doch offensichtlich störten die großen Entfernungen
und der dazwischenliegende Wald eine regelmäßige Betreuung der verstreuten Bevölkerung.
Nun rückt hier das Kloster mit seinen Mönchen ein, denen die Kirchen in Büchenbach,
Gunzendorf, Troschenreuth, Thurndorf und weitere kleine Kirchen in der
Umgebung unterstellt werden. Somit bildet der Sprengel des Klosters Michelfeld
zugleich eine deutlichere Abgrenzung gegenüber dem Bistum Regensburg, als
dies bisher vielleicht der Fall war." (2)
In der Gründungsurkunde vom 6. Mai 1119 werden u.a. fast alle Orte der Umgebung
aufgeführt, die dem neuen Kloster übereignet wurden: Michiluelt
(Michelfeld), Nuseze (Nasnitz), Wideluvanch (Weidlwang), Vrbach (Auer-bach),
Uveluch (Welluck), Pilenstein (Beilenstein; bei der Truppenübungs-platzerweiterung
1936-39 abgelöst), Lucenbuohe (Nitzlbuch), Perhartsruit (Bernreuth), Namegast
(Nunkas; s. Beilenstein), Artolfesprunnen (Ortles-brunn), Hagenach (Hagenohe),
Godesendorf (Göttersdorf) und Steinege Wazzer ex parte (Steinamwasser teilweise),
um nur einige zu nennen. Dazu verlieh Bischof Otto seiner Stiftung Felder und
Wiesen, einen Teil des Veldener Forstes mit Holz- und Weiderechten und das
Fischrecht in einem Stück der Pegnitz; "villa Begenz", das Dorf
Pegnitz, wird dabei erstmals urkundlich erwähnt. "6. Mai: 875. Geburtstag
für fast 50 Orte - Nicht nur Pegnitz wurde in der Gründungsurkunde von Kloster
Michelfeld erstmals erwähnt." So lautete vor kurzem die Schlagzeile
eines interessanten Artikels im Lokalteil einer Zeitung. (25)
Auerbach war zu diesem Zeitpunkt nur ein kleines und unbedeutendes Dorf und heißt in
dieser wichtigen Urkunde "Vrbach", gesprochen "Urbach":
der Bach an dem der Ur oder Auerochs wohl in größerer Anzahl anzutreffen war.
verwendete und weiterführende Quellen
15 |
Schwemmer, Wilhelm, Velden a. d.
Pegnitz, S. 66 f |
16 |
Schnelbögl, Fritz, Auerbach
in der Oberpfalz, S. 41 |
17 |
Gotteslob, Katholisches
Gebet- und Gesangbuch, Ausgabe Bamberg, S. 895 |
18 |
Looshorn, Johann, Die
Geschichte des Bistums Bamberg, Band 1, S. 127 f |
19 |
Urban, Josef, Das Bistum
Bamberg in Geschichte und Gegenwart, Band 1, S. 7 ff |
20 |
von Guttenberg, Erich, Die
Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Bamberg, S. 62 |
21 |
Sax, Julius, Die Bischöfe und
Reichsfürsten von Eichstätt 745-1806, Landshut 1884, Band I, S. 32 f
|
22 |
Bauer, Heinrich, Geschichte
der Stadt Pegnitz und des Pegnitzer Bezirks, S. 58 f |
23 |
Wolfring, Franz, Beiträge zur
Geschichte Michelfelds, S. 14 |
24 |
Hierold, Eugen, Die Kapelle in
Schmalnohe, in Oberpfälzer Heimat, Band 14, S. 166 |
25 |
Stark, Heinz, 6. Mai: 875.
Geburtstag für fast 50 Orte, in NK vom 26./27. März 9 |
letzte Bearbeitung dieses Artikels am 21. Oktober 2016
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