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Weitere Auerbacher Bahnprojekte
1906/08, 1920/24 und 1935

Mit der Inbetriebnahme der Lokalbahnverbindung war Auerbach zwar an das Schienennetz angebunden, das Eisenbahnproblem der Stadt jedoch noch nicht zu endgültiger Zufriedenheit gelöst.

Am 29. Dezember 1907 versuchte es die Stadt noch einmal mit dem Vorschlag der Errichtung einer Bahnlinie von Auerbach nach Kirchenthumbach. Sie wäre auch in militärischem Interesse gelegen, denn der gerade im Aufbau befindliche Truppenübungsplatz Grafenwöhr - der 1. Schuss dort wurde am 30. Juni 1910 abgegeben - könnte dadurch besser verproviantiert werden, argumentierte man von Auerbacher Seite. Das zuständige Generalkommando in Nürnberg befürwortete zwar in einem Gutachten das Projekt, doch schränkte es ein, dass die Weiterleitung ganzer Militärzüge auf dieser Strecke sicher nicht möglich sei; um ganze Militärzüge von Ranna über Auerbach nach Kirchenthumbach und schließlich nach Grafenwöhr zu bringen, sei ein kostspieliger Aus- und Umbau der ganzen Strecke notwendig. Das Ansinnen Auerbachs wurde deshalb aus wirtschaftlichen Gründen abgelehnt.

Ebenso war bereits ein Antrag des Eisenbahnkomitees Königstein und Umgebung vom 27. Februar 1906 gescheitert, der eine Lokalbahn Auerbach - Hohe Tanne – Königstein - Neukirchen bei Sulzbach beinhaltete.

Ähnlich erging es auch 1920 einem Antrag an den Landtag. Diesem beigelegt war ein Gutachten vom 15. Mai 1920 über „Aufschliesung der Bodenschätze im Gebiet Neukirchen – Königstein - Auerbach“. Assessor Drescher aus Amberg schreibt darin u.a.: „Alle Umstände drängen zu einer raschen und erfolgreichen Aufschliessung des Gebietes um Königstein im Interesse der kleinen Besitzer, des Bergärars und der Volkswirtschaft. ... dann fehlt für einen großzügigen Aufschwung ... lediglich eine günstige Bahnverbindung ... . Die Schaffung einer Bahnlinie ist also Vorbedingung, ... .“ Noch 1923/24 verlautet, die Generaldirektion der Berg-, Hütten- und Salzwerke habe nach wie vor großes Interesse an dem Bahnprojekt, weil ein Abbau der Erze von Königstein wirtschaftlich nur mit diesem Bahnanschluss möglich sei. Nach diesen Plänen hätte es auf der neuen Strecke Bahnhöfe in Nitzlbuch, Sackdilling, Königstein, Pruihausen, Fichtenhof und Holnstein gegeben; als Endstation war Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg vorgesehen.

Vom 5. April 1935 liegt ein Schreiben der „Gauleitung Bayerische Ostmark“ der NSDAP an die Reichsbahndirektion Nürnberg vor „Betr. Bahnbau Sulzbach-Rosenberg nach Großalbershof – Königstein – Auerbach“. Darin wird einmal auf die „relativ hohe Erwerbslosenziffer“ in diesem Gebiet hingewiesen, aber auch auf die „Bestrebung der Reichsregierung, Deutschland in seiner Rohstofferzeugung vom Ausland unabhängig zu machen“. Da „die Maxhütte einen ansehnlichen Zuschuss – man spricht von 250.000 RM – zur Verwirklichung dieses Projektes beitragen will“ und „nach dem Bahnbau der Weg der aus den Gruben bei Auerbach stammenden Erze (zur Zeit tägliche Förderung 800 t) zur Hütte Sulzbach-Rosenberg um das 2 ½ fache kürzer ist wie jetzt, so bitten wir Sie, im Interesse des Aufbaues der Grenzwirtschaft, dem Projekt näher treten zu wollen.“

Doch selbst diese vom Gauamtsleiter am 5.4.1935 mit dem damals üblichen „Heil Hitler!“ persönlich unterschriebene Eingabe blieb ohne Erfolg.

verwendete Quellen

1 Schubert, Uli, Website

Melodie "Lorena"

letzte Bearbeitung dieses Artikels am 20. November 2010

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