Prämonstratenser
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Die Prämonstratenser

Der Prämonstratenserorden wurde 1120 in Prémontré (bei Laon nahe Reims in Nordfrankreich) durch Norbert von Xanten gegründet; ein Jahr später kamen die Prämonstratenserinnen dazu.
"In einer Traumvision zeigte der Überlieferung nach die Gottesmutter Maria dem Norbert eine Wiese mit einer verfallenen Kapelle: Pratum demonstratum - davon leitet sich nun der Name Prémontré ab; dort gründete er 1120 mit 13 Gefährten ein Kloster. Männer und später auch Frauen lebten in seinem Kloster nach dem Vorbild des Urchristentums (Apostelgeschichte 4, 32 - 35) in Armut, in Gemeinschaft und mit Hilfsbereitschaft.
An Weihnachten 1121 legten sie vor Gott ein feierliches Versprechen ab, dies gilt als Geburtsstunde des
Prämonstratenserordens, in dem das weiße Bußkleid, das Norbert schon länger trug, zur Ordenstracht wurde. Die Ordensleute leben nach der Regel der Augustiner als Reformorden der Augustiner-Chorherren." (Quelle)

Norbert
wurde im gleichen Jahr 1126,
in welchem seine Ordensgründung
von Rom offiziell bestätigt wurde,
Erzbischof von Magdeburg.
Hugo von Fosses
wurde sein Nachfolger als Abt
und übernahm nach Norberts Tod
 auch die Ordensleitung.
Das nebenstehende Bild,
dessen Original (um 1700) 
in der Prämonstratenserabtei Hamborn hängt,
zeigt den hl. Ordensgründer
mit der Monstranz.
Im Hintergrund links ist
die Abtei Hamborn zu sehen. 

Norbert starb, von einer Romreise mit Malaria infiziert, am 6. Juni 1134. Beigesetzt wurde er in der Kirche des Magdeburger Liebfrauenklosters. Im Jahre 1627 wurden seine Gebeine - um sie vor der Vernichtung im Dreißigjährigen Krieg zu retten - in die Prämonstratenserabtei Strahov in Prag überführt. Papst Gregor XIII. sprach Norbert 1582 selig. Papst Gregor XV. erhob ihn dann für alle Christen zur Ehre der Altäre und sprach Norbert ein knappes halbes Jahrhundert später (1621) heilig.

900 Jahre Prämonstratenser

Nach ihrem Gründer nannten sich die Ordensmitglieder zunächst "Norbertiner", später setzte sich jedoch allgemein der Name "Prämonstratenser" nach dem französischen Gründungsort durch. Die Abkürzung im Namenszusatz ist deshalb auch "OPraem". (Norbertusjahr 2009)

Der aus einer Reformbewegung heraus
entstandene katholische Orden
richtet sich nach den Regeln des heiligen Augustinus
und propagiert ein asketisches priesterliches Leben
in Armut und ein Wanderpredigertum
nach dem Vorbild der Apostel.
Bild links: Der hl. Augustinus übergibt
dem Norbert von Xanten seine Ordensregel.
(um 1140; Augustinus lebte 354-430,
Norbert von etwa 1080-1134)

Der Prämonstratenserorden war einst besonders im deutschsprachigen Raum weit verbreitet: vor der Französischen Revolution (1789) hatte er in Europa über 300 Klöster. Die Reformation im 16. und insbesondere die Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts brachten das prämonstratensische Leben nahezu zum Erliegen und nur ein knappes Dutzend der einst blühenden Klöster überlebte, vor allem in Österreich. Alle deutschen Prämonstratenserabteien, darunter auch Speinshart, wurden aufgelöst. Das änderte sich erst im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts, besonders nach dem 1. Weltkrieg wieder, als die Klöster zum Teil wieder besetzt werden konnten. Speinshart war 1921 die erste Wiedergründung in Deutschland, gefolgt von Windberg (Landkreis Straubing) zwei Jahre später. Heute ist der Orden praktisch in der ganzen Welt vertreten.
Aus dem wollenen, ungebleichten Büßergewand des heiligen Norbert hat sich das weiße Gewand des Ordens entwickelt. Man bezeichnet ihn daher auch als „Weißen Orden“.


Das Foto zeigt eine Gruppe von jungen Prämonstratenserinnen und
Prämonstratensern aus aller Welt in ihren weißen Ordensgewändern
bei ihrem Treffen im tschechischen Nova Rice im Sommer 2004.
(Quelle)

Die  klösterlich lebenden Priester nannte man früher im Gegensatz zu den Mönchen (von "monachus" - einzeln Lebender; oft waren diese keine Priester) eben "Kanoniker" (nach "Canon": Regel, Richtschnur, Norm) oder "Chorherren" (zu gemeinsamen Chorgebet Verpflichtete).
"Auch die Prämonstratenser, nach einer Regel lebend, sind "regulierte Chorherren". Ihr Stifter wollte einen Orden schaffen, in dem die Mitglieder durch strenge Klosterzucht und feierlich würdige Feier des Gottesdienstes die innere Kraft zur Hingabe ihres Lebens im Dienst der Nachfolge Christi, zu Hinwendung, Predigt und Seelsorge an den Menschen und zu Missionsarbeit gewinnen sollte. Diese enge Verbindung von feierlicher Liturgie, intensiver Seelsorge und Predigttätigkeit gemäß einer Charakterisierung Norberts in einer alten Urkunde als " ad omne opus bonum paratus" ("zu jedem guten Werk bereit"), macht das Wesen des Ordens aus und wurde so zum Wahlspruch der Prämonstratenser." (Quelle)
Die Ordensmitglieder, weltweit sind es derzeit etwa 1.600,  widmen sich vorrangig der Seelsorge und der Bildung. Sie "leben nach der Regel des hl. Augustinus, die sich am Leben der Urgemeinde, wie es die Apostelgeschichte im Neuen Testament beschreibt, orientiert.
Jedes Kloster ist selbstständig und hat einen Abt oder regierenden Prior an seiner Spitze. Die Vertretung gegenüber der Weltkirche nimmt der Generalabt in Rom wahr. Diese unabhängigen Gemeinschaften (= Kanonien) sind lose zu Sprachgruppen zusammen gefasst, den sogenannten Zirkarien." (Quelle)
Viele und aktuelle Informationen über die Prämonstratenser findet man auch hier.

Der vorige Generalabt
Pater Thomas Handgrätinger, OPraem, (amt. 2003-2018)
war zuvor Abt von Kloster Windberg
und bis Dezember 2006
auch Administrator von Speinshart.
Der Sitz des Generalats
und damit der von Pater Thomas ist Rom.
(links das Wappen des Generalabts,
hier sein Osterbrief 2007)
Neuer Generalabt ist seit 2018
Jos Wouters.

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Generalkapitel
der Prämonstratenser in Freising

„Brannte nicht unser Herz“ war das Motto des letzten Generalkapitels, das alle sechs Jahre im Orden stattfindet. Zuletzt war es im Kardinal-Döpfner-Haus in Freising, wo vom 23. Juli bis zum 5. August 2006 mehr als 120 Prämonstratenser, Patres und Schwestern, tagten. Die Kapitelväter und -mütter repräsentierten den heute weltweit vertretenen Orden, so dass aus allen Kontinenten, aus insgesamt 21 Ländern, Prämonstratenser anwesend waren.  

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Niederlassungen der Prämonstratenser weltweit
(leider noch unvollständig!)

Kloster Speinshart

http://www.praemonstratenser.de/ http://www.premontre.org/
http://www.kloster-roggenburg.de/ http://abtei-hamborn.de/
http://www.kloster-windberg.de/ http://www.kirchen.de/drs/rotadrot/
http://www.stift-wilten.at/ http://www.stiftgeras.at/ConSys/
http://www.stift-schlaegl.at/ http://www.frigolet.com/
Stift Tepl Kloster Strahov
http://www.klastertepla.cz/ http://www.strahovskyklaster.cz/
http://www.zeliv.cz/ http://www.milevskoklaster.cz/
http://stbrons.com/ http://www.snc.edu/norbertines/jackson.html
http://www.daylesford.org/ http://members.iinet.net.au/~enorbert/
http://www.abdijaverbode.be/nl/ http://www.abdijvanberne.nl/
http://www.opraem.hu/ http://www.katolikus.hu/rendek/ffi4.html
http://www.tongerlo.org/ http://www.mondaye.com/
http://www.abdijpostel.be/ http://www.centre-saint-pierre.org/
http://www.abbeynews.com/ http://www.norbertijnentilburg.nl/
http://www.norbertines.org/ http://www.praemonstratensis.co.uk/
http://www.dom-fritzlar.de/ http://www.kloster-magdeburg.de/

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Bach, Johann Sebastian (1685-1750)
Ehre und Preis (Magnificat)
Archiv Thon, Motettenchor Paderborn

letzte Bearbeitung dieses Artikels am 2. Dezember 2020

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