Kelten
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wiedererstelltes Keltenhaus in Landersdorf

Kelten
und Keltengräber

Die Menschen, welche die Grabhügel bei Ortlesbrunn anlegten, werden allgemein auch als Kelten bezeichnet. Der Name Kelten ist genau genommen eine Sammelbezeichnung für die Völker keltischer Sprache, einer Untergruppe der indogermanischen Sprachfamilie, die im 1. Jahrtausend v. Chr. weite Teile Europas besiedelten.

Ausbreitung der Kelten um 200 v. Chr. (Quelle)

Die Hauptepoche dieser Volksstämme fällt also entwicklungsgeschichtlich nach der vorausgegangenen Bronzezeit (in Mitteleuropa ca. 2.100 bis 800 v.Chr.) in die Eisenzeit und wird in zwei hauptsächliche Kulturstufen unterteilt: die Hallstattzeit (ca. 800 bis 500 v.Chr.) und die Latènezeit (ca. 500 v.Chr. bis zur Zeitenwende).

Die Kelten betrieben Ackerbau mit stählernen Pflügen, bauten Getreide wie Dinkel und Emmer an, hielten sich Haustiere zur Arbeit und Ernährung - und feierten Feste. Sie trugen aber auch Waffen.
„Religion und Kult der verschiedenen keltischen Volksgruppen waren weitgehend gleich. Dort, wo es ein Königtum gab, hatte der König eine sakrale Rolle inne, die ihn zur Ausführung von rituellen Handlungen verpflichtete. Die keltischen Götter wurden von den griechischen und römischen Schriftstellern, die sie uns überlieferten, meist mit ihren eigenen Göttern gleichgesetzt und dadurch definiert. Die keltischen Hauptgötter waren Cernunnos, Lug (entsprach dem Merkur), Grannus, Epona, Belenus (Apollon), Esus, Teutates (Mars), Taranis (Jupiter) und Ogma (Herkules).

Cernunnos ist der Gott des Lebens, der Fruchtbarkeit und der Krieger. Er ist der Herr der Tiere und der heiligen Jagd, dessen Leben geopfert werden muss, damit neues Leben entstehen kann. Zudem steht er für das Wissen und die Heilkraft der Natur.

Epona ist die gallische Fruchtbarkeitsgöttin. Ihre Symbole waren das Pferd und das Füllhorn. Epona spielte auch als gallo-römische Gottheit eine Rolle.

(Quelle)

Taransis ist der Donnergott. Für die Festlandkelten war er einer der höchsten Götter. Seine Symbole waren Blitz, Donner und das Feuerrad. Cäsar verglich ihn mit dem höchsten römischen Gott Jupiter.

Zu den in der ganzen keltischen Welt bekannten Göttern kamen noch lokale Gottheiten, die nur von einzelnen Stämmen oder nur an einzelnen heiligen Stätten verehrt wurden. Die hohe soziale Stellung der Frau spiegelte sich in der großen Zahl weiblicher Gottheiten wider.
Die Druiden waren die Priester der keltischen Gesellschaft. Zu ihren Aufgaben gehörten Traumdeutung und Weissagung aus dem Vogelflug oder den Eingeweiden von Opfertieren sowie die Darbringung von Opfern und die Leitung der Rituale bei religiösen Festen. Die Kultstätten der Kelten waren in der Regel eingefriedete Heiligtümer; es wurden aber auch einige komplexere Anlagen entdeckt. ... Wie bei den Römern galten auch bei den Kelten Bäume als heilig. Die Druiden waren nicht nur Priester, sondern auch Ärzte, Richter und politische Berater. Sie genossen hohes Ansehen und gaben ihre Kenntnisse mündlich weiter. Von den Römern wurden sie heftig verfolgt, da sie eine keltische Elite darstellten. Nach Caesar sollen die Druiden den Glauben vertreten haben, dass die Seele eines Menschen bei seinem Tod weiterlebe.“
(aus MS-Encarta, © 1993-2003)

Keltischer Sonnenwagen
(Landesmuseum Graz)

Aus diesem Glauben an ein Weiterleben der Seele nach dem leiblichen Tod - sei es Auferstehung und ewiges Leben im christlichen Sinn oder eine Art Seelenwanderung wie z.B. im Hinduismus - heraus erklärt sich wohl auch der Brauch, dem Verstorbenen Waffen, Schmuck, Nahrung, Kleider usw. mit ins Grab zu geben. Je höher der Rang eines Toten war umso mehr Grabbeigaben erhielt er.
In der frühen Keltenzeit wurden hohe Stein- und Erdhügel über die Grabkammer gehäuft, später findet man dann eher kleinere Gräber.
Manchmal wurden auch andere Tote wie Verwandte oder Sklaven am Rand von Grabhügeln bestattet. Wahrscheinlich glaubte man, dass sie den Toten im Jenseits begleiten.
Aus der späteren Keltenzeit findet man auch Urnengräber: Die Verstorbenen wurden verbrannt und die Asche in einem Tongefäß bestattet.

Mehr über die Kelten, eine Zeittafel mit den hier genannten Epochen der Vor- und Frühgeschichte.
Andere Kelten- oder Hügelgräber findet man z.B. auf der Heuneburg, in Rechtenbach, in Uttendorf, am Glauberg, in Hallein, in Hallstatt, der Hohmichele, in Hochdorf, in Kehlheim, in Waldalgesheim, bei Reinheim, am Höcherberg, usw.

Diese beeindruckenden Fundstücke stammen aus Keltengräbern (Grabhügeln) bei Rechtenbach, einem Ortsteil der Gemeinde 35625 Hüttenberg in Hessen.

 

... auch das waren Kelten!

letzte Bearbeitung dieses Artikels: 4. Oktober 2006

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