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Neben
den feurigen Männlein oder Hoymännern hielten sich auch graue Erdmännlein
gerne auf dem rund 1.000 Meter südöstlich von Zogenreuth liegenden Geißberg
oder Grünberg auf.
Der
kleine Seppl eines armen Dornbacher Taglöhners, der gerade in der zweiten
Schulklasse war, durfte hin und wieder gegen ein kleines Entgelt mit dem Hirten
die Geißen des Dorfes hüten. Unter den Tieren war eines, das sich oft von den
anderen absonderte und deshalb schwer zu beaufsichtigen war. Der Hirt hatte ihm
ein Glöckchen um den Hals gehängt, damit sein Aufenthaltsort leichter
auszumachen war.
An einem diesigen Tag in den Herbstferien war Seppl wieder mit dem Hirten und
dessen Geißen auf dem Grünberg unterwegs. Schon läutete von Dornbach her die
Angelusglocke, die auch Zeichen zum schnellen Heimtreiben war. Alle Tiere waren
da, nur besagte Ziege nicht; sie hatte sich wieder mal verlaufen. Da die Herde
wegen des Melkens pünktlich im Dorf sein musste, sollte Seppl allein die Ausreißerin
suchen und nachbringen.
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Bald hörte der Bub auch schon das Glöcklein des vermissten Tieres und fand die
Ziege friedlich und genüsslich fressend an einer einzeln stehenden Staude neben
einem Felsen auf dem Gipfel des Geißbergs.
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Seppl schlich sich lautlos
heran, um die abtrünnige Ziege zu überraschen und einzufangen.
Da
sah er zu seinem Erstaunen
hinter dem Felsbrocken
ein kleines Feuer,
das zwar hell und kräftig,
aber ohne Rauch
brannte.
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Über die Glut hüpften fröhlich tanzend kleine graue Männlein.
Beim
Absprung warfen sie ihre bunten Zipfelmützen in die Höhe und beim Aufkommen
auf dem Erdboden fingen sie diese wieder auf.
Erstaunt schaute Seppl den
Zwergen eine Zeit lang zu und dachte sich, das kann ich doch auch. Er lief die
paar Meter zum Feuer hin, hüpfte hoch, warf gleichzeitig seinen Hut in die Höhe
und – konnte ihn nicht wieder auffangen.
Es kam so wie es kommen musste: Die Kopfbedeckung fiel ins Feuer.
Erstaunlicherweise erlosch die Glut augenblicklich gänzlich. Auch die grauen
Erdmännlein waren wie vom Erdboden verschluckt verschwunden.
Schnell wollte
Seppl sein Hütlein aufheben und wieder aufsetzen. Beim Bücken bemerkte er,
dass dort, wo die glühenden Kohlen von seiner Mütze bedeckt gewesen waren,
diese zu blinkenden Goldklumpen geworden waren. Kurzentschlossen stopfte der den
Schatz in seine Hosentaschen, packte die Ziege und zog schnell vom Berg hinunter
heim nach Dornbach.
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Als der Seppl daheim seine abenteuerliche Geschichte von den tanzenden grauen Erdmännlein
erzählte, wollte man ihm natürlich nicht glauben. Ja, er wurde sogar
ausgeschimpft, weil er nicht besser auf seine Ziegen ausgepasst hatte.
Doch da hatte der Bub ja noch
die Goldklumpen in der Hosentasche, die auch die Dorfbewohner überzeugten und
ihn und seine arme Familie zu unerwartetem Reichtum und einem gesicherten Leben
verhalfen.
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Und
wenn sie nicht gestorben sind, dann ...
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