ev. Pfarrer
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Lutherische Pfarrer
in Auerbach

Bei der Auflistung der lutherischen Geistlichen in Auerbach ergibt sich zwangsläufig eine klare Zweiteilung: Nach den Seelsorgern während der sog. Reformationszeit im 16. und 17. Jahrhundert kommt eine Pause von rund 330 Jahren, ehe mit der Gründung der evangelisch-lutherischen Pfarrei 1955 die Reihe fortgesetzt werden kann.

Während der Reformationszeit
war die Bevölkerung Auerbachs rund 100 Jahre lang lutherisch oder kalvinisch, meistens wurden sogar beide Bekenntnisse gleichzeitig praktiziert.

Die Stadtpfarrer
Als Stadtpfarrer, die jeweils von den Landesherrn bzw. der Regierung „ernannt“ wurden, sind aus diesen Jahren überliefert

1536-1549 Kaspar Schäunpühler, Pfarrer
Er übernahm die Pfarrei nach dem Tode von Michael Kraus, welcher der zunächst letzte wirklich katholische Stadtpfarrer gewesen war. Schäunpühler selbst soll zwar noch katholisch geweiht gewesen sein, aber bald zum Luthertum gewechselt haben.
1549 Simon Malzkasten, lutherischer Stadtpfarrer
Er stammte aus Schwandorf, hatte an der Universität Wittenberg studiert und kam von Weiden nach Auerbach. Einer seiner drei Söhne war Spitalpfarrer.
1590 Emanuel Stengel, Magister
Er war ein gebürtiger Eschenbacher und hatte zunächst ebenfalls an der lutherischen Universität Wittenberg studiert, dann aber ans calvinische Pädagogium nach Amberg gewechselt; Stengel war 1588-90 Pfarrer in Michelfeld, ehe er calvinischer Stadtpfarrer in Auerbach wurde.
1619 Friedrich Salmuth, calvinischer Stadtpfarrer
Er stammte aus Dresden, war vorher Pfarrer in Grafenwöhr und weigerte sich zunächst, die von der Kurfürstlichen Regierung angeordnete Versetzung nach Auerbach anzunehmen; „weil es landkundig sei, was für halsstarrige und widerspenstige Leute dort seien, welche sich bisher mit Eifer der christl. (kalvin.) Reformation heftig widersetzt haben“.
1621 Gebhard Agricola, calvinischer Stadtpfarrer
Er war aus Neumarkt und ein zwar gelehrter, aber wenig volkstümlicher Mann. Am 26. Juli 1625 wurde er in Auerbach entlassen und wurde anschließend Universitätsprofessor in Leyden in Holland.

Die Stadtprediger
Während die Stadtpfarrer praktisch seit 1590 jeweils calvinisch waren, gehörten die Stadtprediger immer dem lutherischen Bekenntnis an. Sie wurden vom Magistrat bestellt und von der Prädikaturstiftung, deren Verwalter die Stadt war, besoldet. Diese Stiftung wurde 1435 testamentarisch vom Auerbacher Bürger Nikolaus Schreiber ins Leben gerufen, der zusammen mit seiner Frau Kunigunde 500 Gulden dafür verfügte. Der Inhaber dieses Benefiziums hieß Prediger und hatte neben der eigentlichen Tätigkeit des Predigens dreimal in der Woche am Barbaraaltar Messe zu lesen.

Als Wohnung diente dem Stadtprediger – der erste von ihnen war Johannes Rab und wohnte 1435-1465 drin – das Haus Nr. 53. Es ist das im Juni 2002 nach einer gründlichen Renovierung wieder bezogene Gebäude Pfarrstraße 30, auch Fronfeste genannt.

Als protestantische Stadtprediger sind überliefert:

1526-1535

Magister Johannes Zobel
Ob dieser wirklich schon seit 1526 im Amt bzw. von Anfang an lutherisch war ist fraglich. Eher ist wahrscheinlich, dass er, wie Stadtpfarrer Schäunpühler, im Laufe seines Wirkens zur „Neuen Lehrer“ übertrat.

1535-1540

Für diesen Zeitraum fehlen die Namen der lutherischen Stadtprediger oder Prädikanten, es waren aber bestimmt welche im Einsatz.

1540-1550

Hans Singer

1550-1552

Magister Pfarrkirchner

1552-1556

In diesen Jahren übten jeweils kurzzeitig die Magister Zobel, Sigmund, Styrius und Schreiner den Dienst eines Stadtpredigers aus.

1556-1579

Jakob Laber, Stadtprediger

1580-1625

Magister Heinrich Wideman
Er war ein gelehrter und angesehener Mann und der letzte lutherische Stadtprediger, und er starb im 45. Jahr seines Dienstes hier in Auerbach.
Nach seinem Tod übernahm der jeweilige Stadtpfarrer auch die Prädikatur, die dann nach einigen Jahrzehnten überhaupt nicht mehr förmlich besetzt wurde.

Die Spitalpfarrer
Auch der Spitalpfarrer wurde, der Stiftungsintention von 1384 nach, jeweils vom Magistrat eingesetzt. Er hatte seine Wohnung im Spitalpfarrhof. Dieses Gebäude trug die Hausnummer 150 und musste 1946 dem Pfarrsaal weichen, an dessen Platz wiederum heute der Neubau des Pflegeheimes St. Hedwig steht.

Seine Gottesdienste
hielt der Spitalpfarrer
natürlich in der
im 14. Jahrhundert erbauten
Spitalkirche
in der Unteren Vorstadt.

Die lutherischen Spitalpfarrer hießen:

1517

Hans Rupprecht
Er war der letzte katholische „Spittlmesser“, der das bei der Gründung des Bürgerspitals 1384 gestiftete Messbenefizium innehatte und den Spitalpfarrhof bewohnte.

ca. 1530-1552

Für diese Zeit sind die Namen der lutherischen Spitalpfarrer nicht zu ermitteln; bestimmt hat es sie aber gegeben.

1552-1558

Joachim Haberberger
Er war von der Stadt bestellter lutherischer Spitalpfarrer und bezog seine Einnahmen wie die katholischen Inhaber des Messbenefiziums ebenfalls aus verschiedenen Gütern, z.B. in Ranzenthal und Steinamwasser

1558- 1573

Tobias Pissel, auch Pisselius genannt
Von ihm heißt es, dass er vom Magistrat erst bestellt werden durfte, nachdem er in Wittenberg sein Approbationsexamen erfolgreich abgelegt hatte.

1573-1606

Thomas Malzkasten
Er war ein Sohn des Simon M., der 1549-1589 lutherischer Stadtpfarrer in Auerbach war.

1606-1626

Peter Reuß
Er war der letzte lutherische Spitalpfarrer und musste im April 1626 Auerbach verlassen.
Eigentlich war Reuß sogar der letzte eigenständige Spitalpfarrer überhaupt, denn nach ihm wurde die uralte Stiftung mit dem Kaplan Molitor der Pfarrkirche besetzt. Ab 1654 schließlich versah der jeweilige Stadtpfarrer das Messbenefizium mit, was praktisch das Ende der 1384 erfolgten Stiftung war.

Die anderen Auerbacher Messbenefizien hatten eine wesentlich kürzere Bestandsdauer: Frühmesse 1319-1538, Frauenmesse 1374-1555, Engelmesse 1380-1535, Pestlermesse ca. 1434-1537, Prädikatur 1435 bis ca. 1655 und Michaelismesse 1498-1547.

Nach dem 2. Weltkrieg
Im April 1955 wurde das seit 1. Oktober 1947 bestehende und von Pegnitz aus betreute exponierte Vikariat Auerbach in eine selbständige Pfarrei umgewandelt.

1946

Ernst Rappel
Der heimatvertriebene Pfarrer betreute die Auerbacher evangelischen Christen.

 

1950-1964



Albert Schmidt

Ihm wurde ab 1. Juli 1950 zunächst die Leitung des exponierten Vikariats übertragen und er wurde dann auch erster Pfarrer der im April 1955 gebildeten selbständigen Pfarrei.
Pfarrer Schmidt war wie viele seiner Gemeindeglieder Heimatvertriebener; er kam aus Mährisch-Ostrau. In seine Amtszeit fiel u.a. der Kirchenbau.
Pfarrer Schmidt wurde am 1. Juli 1964 nach langer segensreicher „Pioniertätigkeit“ hier in Auerbach nach Aschaffenburg versetzt; er ist inzwischen verstorben.

 

1964-1974



Wolfgang Brandt

war ebenfalls Heimatvertriebener aus Breslau. Für ihn wurde 1964 Auerbach seine 1. Pfarrstelle. In seine Amtszeit fielen die Errichtung des Gemeindehauses und der Anbau des Pfarrhauses. Im Anschluss an Auerbach übernahm er 1974 die Pfarrstelle in der Martin-Luther-Gemeinde Würzburg, wo er zum 1. September 1997 in den Ruhestand ging. (+2015)

 

1975 Christian Müller - Bardorff
war nur wenige Monate evangelischer Pfarrer hier in Auerbach. Er war zuvor in Hagenbüchach, Dekanat Neustadt/Aisch tätig, und lebt heute als Ruhestandspfarrer in Fürth.

 

1975-1976 Bernhard Wirsich, Pfarrer i.R.
Als "rüstiger Ruheständler" betreute der Amberger die Auerbacher Gemeinde während der damaligen Vakanz.
Pfarrer Wirsich ist bereits verstorben.

 

1976-1987


Rudolf Fischer
,
geboren in Colmberg, war vor seinem Amtsantritt hier 6 Jahre in Brasilien tätig gewesen. Nach Auerbach wirkte er bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand in der Pfarrei Lonnerstadt im Aischgrund.
Das Foto zeigt ihn beim Jubiläum "50 Jahre ev.-luth. Pfarrei Auerbach" im Mai 2004.

 


von 1.2.1988

bis 31.8.2007


Gerhard Scholze
,
geboren in Nürnberg, war früher bereits im Dekanat als Vikar in Pegnitz. Nach Pfarrstellen in Heilgersdorf (Dekanat Michelau) und in Höchstädt (Dekanat Selb) kam er 1988 hierher nach Auerbach. Seine Installation führte der damalige Pegnitzer Dekan Johannes Hiller durch.
Als der für die Mission im gesamten Dekanat verantwortliche  Pfarrer kümmerte sich G.  Scholze zusammen mit seiner Frau Anita besonders um die Partnerschaft mit Siassi im fernen  Papua-Neu-Guinea (PNG).
Seinen wohlverdienten Ruhestand verbringt Pfarrer Scholze mit seiner Frau Anita (+ 2018) in Auerbach, wo er fast zwei Jahrzehnte segensreich gewirkt hatte. (70. Geburtstag)

 

ab 1.9.2007

bis 2021

Helga und Moritz von Niedner,
ein Pfarrersehepaar mit Dienstort Pegnitz, betreute die evangelisch-lutherische Gemeinde Auerbach, die mittlerweile über 1.000 Gläubige hat, während der Vakanz.
Zum 1. April 2008 wurden beide ev.-luth. Pfarrer in Auerbach und traten damit die Nachfolge von Pfarrer Gerhard Scholze an.
Die feierliche Einführung fand am 1. Mai 2008 in der Christuskirche statt.
Nach 13 Jahren segensreichem Wirken in Auerbach wurden beide am 6. Februar 2021 von Dekan Markus Rausch (Pegnitz) offiziell entpflichtet, und zugleich von der Gemeinde verabschiedet. Ihre neue Stelle ist Emskirchen im Dekanat Neustadt an der Aisch. (NN

ab 1.3.2022

 

Michael Herán
Am
6. März 2022 um 14 Uhr, coronabedingt in Pegnitz in der St.-Bartholomäus-Kirche, führt ihn (vorne rechts) Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner (vorne links) in sein neues Amt als Pfarrer von Auerbach ein. Mit seiner Frau Jennifer zusammen hat sich der junge Pfarrer inzwischen im Pfarrhaus gut eingewöhnt.  (Nordbayerischer Kurier)

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Behm, Martin (1557-1622), Alltagslied
Das walt Gott Vater und Gott Sohn

letzte Bearbeitung dieses Artikels am 28. März 2024

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